Witiko

H274



Er nahm ihre Hand, und drükte [sie mit großer Ehrerbiethung an seinen Mund.

"Wo]
seine Lippen ehrerbiethig darauf.

Sie sah ihn freundlich an und sprach: "Wo hat dich denn mein Bote getroffen[, Witiko?" fragte Wentila.]?"

"Er ist nach Pric zu mir gekommen," antwortete Witiko.

["Ich habe] "Als ich dir durch Smitan [zurük] auf deine Botschaft zurük hatte sagen lassen,[" sprach Wentila, "daß mich dein Entschluß, zu mir zu kommen, sehr freue, und] daß ich dir eine [freundliche] Kammer in Landshut richten werde, [da]" sagte Wentila, "ritt Gerhard, der Marschalk Ottos, des Bischofes von Freising, nach Landshut, und [[sagte] meldete] meldete mir, daß mich Agnes, die verwittwete Markgräfin von Österreich zu sich auf den Kahlenberg [bittet, weil ein Geleite] entbiethet, weil ein Geschwader des Bischofes nach Wien geht, das mich [auf dem Wege beschüzen würde. Ich [[sagte der hohen Frau die Gewährung ihres Verlangens zu,] willigte ein xxx] geleiten würde. Ich willigte ein, und schikte dir gleich den alten Michael mit der Nachricht zu."

"Er ist [zuerst nach] über Plan [und dann] nach Pric geritten," sagte Witiko, "[und] ich mußte
(1) [dann] den Bischof Zdik nach Passau geleiten."
(2) [hierauf] den Bischof Zdik nach Passau geleiten."
(3) [nur vorher den Bischof Zdik nach Passau geleiten."]
(4) nur vorher den Bischof Zdik nach Passau geleiten."

"Und auf einem [Donaus]Schiffe bist du von Passau nach Wien gefahren?" fragte Wentila.

"Auf einem [Donauschiffe] Schiffe," antwortete Witiko.

"Ich habe dich [jezt] lange nicht gesehen," sagte Wentila.

"Es werden [[jezt] nun] [nun] jezt bald vier Jahre, seit ich von Passau über den Wald [hinein] geritten bin," entgegnete Witiko.

"Vier Jahre sind eine lange Zeit," sagte Wentila.

"Mutter," antwortete Witiko, "ich mußte manche [Zeit] Tage harren, ob sich etwas ereigne, daran ich mitwirken könnte, und ob ich [etwas zu thun] auch etwas zu vollbringen vermöchte, zu dir kommen zu können; aber endlich [verlangte es mich] wollte ich dich wieder [zu] sehen, und mit dir über [manche] verschiedene Dinge [zu] sprechen. Ich habe dir in [vielen] manchen Zeiten Nachrichten geschikt."

["Sie habe ich gerne] "Ich habe sie empfangen, und habe dir Nachrichten zurük geschikt," sagte Wentila. "Und in dem [nehmlichen] Kleide bist du zu mir gekommen, in dem du von mir weg geritten bist."

"Ich habe das Kleid deinetwillen angelegt," [sagte] entgegnete Witiko, "und auch eines andern Menschen willen, von dem ich dir später sagen werde."

"Du bist viel stärker geworden, Witiko," sagte Wentila.

"Ich habe es nicht beachtet," antwortete Witiko.

"Auch deine Wangen sind röther geworden," sagte Wentila.

"Das kann von den [vielen Beschäftigungen] freien Lüften herrühren," entgegnete Witiko.

"Gott im Himmel wird dir ferner noch Gedeihen geben," sprach Wentila. "Witiko, sage, befolgst du die Lehren der heiligen Kirche?"

"Ich suche nach dem zu leben, wie mich der ehrwürdige Vater Benno angeleitet hat," entgegnete Witiko.

"Dann wirst du gottgefällig leben[,"] wie er," sagte Wentila[,]. "[b]Bist du gütig und freundlich gegen alle Menschen, auch gegen die Geringen?"

"Ich liebe die Menschen, und strebe, gegen sie gut zu sein," antwortete Witiko.

"So ist dein Vater Wok gewesen und dein Großvater Witek," sprach Wentila. "Der ehrwürdige Vater Benno sagt, daß das recht gewesen ist, was du gethan hast, Witiko."

"Sagst du das auch, Mutter?" fragte Witiko.

"Benno weiß es besser," antwortete Wentila, ["wenn er deine Thaten billigt, so bin ich in meinem Herzen einig."] #und ich sage, es wird schon recht sein."

"Da ist auch der hochehrwürdige Silvester," sagte Witiko, "welcher Abt in dem Kloster an des Sazawa gewesen ist, dann erwählter Bischof von Prag wurde, wegen Ungerechtigkeit zurükgetreten ist, und [welcher] jezt wieder in dem Kloster an der Sazawa [ist] wohnt. Er sagt, daß man nur das Gute thun soll, und Alles Andere ist damit verbunden. [Ich möchte unter allen Menschen] Er lobt nicht Alles, was ich gethan habe. Ich möchte unter allen, die ich kenne, zuerst dir, Mutter, Genüge thun, und dann Benno und Silvester, und dann noch einem Menschen."

"Witiko, öffne mir dein ganzes Gemüth," sagte Wentila.

"Ich bin lange in Plan gewesen," antwortete Witiko.

"Ich weiß es," entgegnete Wentila.

"Dort sind die Gründe Waldland," sagte Witiko[,]. "[der Wald ist hoch und herrschend, von ihm] Von dem Walde [ist] sind Gerölle, Grobsand, und Steinmehl in unsern Äkern. Aber Martin und Raimund und Lucia bewirthschaften mit Taglöhnern das kleine Anwesen gut. Das Haus ist nicht schadhaft, und liegt [handsam] handsam in dem Walde."

"Du hast dort Arbeiten wie ein Knecht verrichtet," sagte Wentila, "Florian, den mir Mathias geschikt hat, ist [der graue Bote gewesen."] ein guter Bote gewesen."