Witiko

H219



["Es ist gut, Witiko," rief Odolen, "und ihr ordnet euch wieder, schließt die Reihen, ihr habt den Feinden Zeit zum Vorsprunge ge[b]geben, wir müssen sie erreichen. Deren Amt es ist, die sorgen für die Todten und Verwundeten."

Die Männer fügten sich, und in der nächsten Zeit]

"So ist es gut, Witiko, wie du thust," rief Odolen, "und ihr, verworrene Männer, ihr habt in euerm Durcheinanderstürmen dem Feinde einen Vorsprung gegeben, wir müssen ihn erreichen, stellt euch in Ordnung.["

Die Männer machten schnell ihre Reihen, und in dem nächsten Augenblike] Die Pfleger bleiben bei den Verwundeten und Todten."

Die Männer machten schnell ihre Reihen, und in dem nächsten Augenblike ritten sie, was die Pferde zu rennen vermochten, auf dem Wege gegen Prag den Mährern nach, die vor ihnen waren.

Sie sahen [vor sich] den Staub [von dem Wege in dem Sonnenschein empor gehen,], den sie erregten, und sie erregten selber Staub, [der sich in den Sonnenschein erhob, und dann hinter ihnen zurük blieb. Die Staubsäulen waren immer in einer Entfernung von einander, und die Augen der Männer waren auf diese Entfernung gerichtet. Ehe eine Stunde vergangen war, erkannten sie, daß der Abstand geringer sei. Der Eifer wuchs, und die Männer ritten fort und fort.] und beständig sahen sie auf den Abstand dieser zwei Staubsäulen. Nach einer Stunde erkannten sie, daß der Abstand sich mindere.

Da kamen sie in den Wald[, der vor dem Dorfe] von Holaubkan [liegt]. [In dem Walde sahen sie an dem Staube, daß die Feinde durch ihn hindurch geritten seien. Als sie das Ende des Waldes erreicht hatten, war das Dorf Holaubkan vor ihnen im Freien. Sie hielten plözlich an, und erhoben ein Rufen. Denn Menschen, Hausthiere, Wägen, Geräthe waren vor ihnen auf dem Wege. Die Flammen wehten von den Dächern und Scheunen und Holzwänden quer hinüber, und kamen aus Fenstern und Thüren. Odolen verlangte, daß man einen Weg zeige, der um das Dorf führe.]

Sie sahen in dem Walde die Feinde nicht; erkannten aber an dem Staube, daß sie durchgeritten seien. Sie durchritten den Wald. Da sie sein Ende erreichten, brannte vor ihnen das Dorf Holaubkan[.], und Menschen und Geräthe und Wägen und Hausthiere waren vor ihnen auf dem Wege, und die Flammen von den hölzernen Häusern wehten über denselben.

Odolen ritt gegen die Menschen, und rief: "Zeigt einen Weg um das Dorf."

Eine Menge Stimmen antworteten, daß man die Antwort nicht verstehen konnte.

"Der mit den weißen Haaren und dem blauen Gewande antworte allein," schrie Odolen.

["Die Wege,"] "Es geht kein Weg um das Dorf," sagte der alte Mann, "die Wege gehen alle von den Wiesen und Feldern in die Häuser[, und auf den weichen Wiesen können Reiter nicht reiten."].<">

"Nur einen festen Grund, einen festen Grund, auch ohne Weg," rief Odolen.

"Ich zeige einen," "ich zeige einen," ["ich auch,"] riefen mehrere Stimmen.

"Fünf Reiter folgen einem jeden [Boten], der sich gemeldet hat," rief Odolen, "und wo sie Boden für die ganze Schaar finden, kommen sie zurük, und [[melden es."] melden es] zeigen es an."

Die Reiter sonderten sich ab, und folgten den Boten[,].
Odolen
%%
(1) [sah mit seinen Augen auf die Gegend, ob er einen Umgang zu erkennen vermöge, und dann ritt er selber mit vier Männern vorwärts, und hieß den Greis ihm folgen. Er forschte rechts, und forschte links, und hörte auf die Weisungen des Greises, aber,]
(2) ritt selber mit dem Greise und mit vier Männern rechts an dem Dorfe hin, und forschte. Es waren meist weiche Wiesen, und
%%
wo er Boden für die Schaar fand, war er wieder unterbrochen und [aus den Angaben des] an dem Greise[s] [erkannte] sah er, daß derselbe nicht wisse welchen Grund eine [[xxx] xxx brauche. Eine Richtung, auf welche der Greis wies, und die Odolen gut schien, war weit von dem Dorfe, und war ein langer Bogen. Daß nicht zu viele Zeit verginge, ritt Odolen zu den Seinigen zurück. Die Ausgesendeten kamen auch und dieser zeigte an, wie man etwa hier, und [ein anderer] jener, wie man etwa dort vorüber gelangen könne, jeder hatte eine andere Meinung, und jeder sagte, daß man vorüber könne.]
Reiterschaar brauche. Eine Richtung, die er endlich erkannte, war ein langer Bogen. Er ritt wieder zurük, die Reiter kamen auch, und jeder sagte, wie man es versuchen könne, und jeder sagte, daß man vorüber könne.

"Man kann vorüber," rief Odolen, "ich habe es selber gesehen, und ich kann euch auch führen; aber Brüder, Freunde, Kampfgenossen, das Andere ist auch vorüber. Mehr als eine Stunde ist vergangen, seit wir hier angekommen sind, ihr seht es an dem Niederbrennen des Feuers[. In einer Stunde haben die Feinde einen Weg [gemach] an zwanzigtausend Ellen gemacht, und]. Und wenn wir den Abstand von den Feinden in jeder Viertelstunde um tausend Ellen kürzen[,] könnten, erreichen wir sie in fünf Stunden, und sind in der Steinschlucht an dem Wasser, oder in der Nähe
(1) [des Lagers. Gott hat entschieden."

"Wenn sie entrinnen," sagte Witiko, "so ist es für das ganze Land eine Gnade des Himmels."

"Sei es,[" sagte Odolen.] so, wie du sprichst, mein armer Freund!" entgegenete Odolen.

Die Männer erquikten nun sich und ihre Thiere mit den Vorräthen, welche sie mitgebracht hatten.

Jezt wurde auch die Wunde Witikos untersucht. Sie war geringer, und man verband sie.

Dann]
(2) ihres Lagers. Pflegt die Pferde, nehmet Nahrung, ruhet, und wir kehren um."

Die Männer führten ihre Pferde in die Waldschatten, und bereiteten sich zu dem, was Odolen gesagt hatte.

Witiko blikte in das Feuer, und sprach kein Wort.

Dann ließ er seine Wunde, die gering war, von Jakob verbinden.

Als Menschen und Thiere erquikt waren, ließ Odolen den Vorstand des Dorfes kommen, und sagte, daß er die armen Leute der Gnade des Herzogs empfehlen werde[.] [D]ann
(3) ihres Lagers bis werde, [oder] und dann
begann die Schaar den Rükweg.

(1) Als sie [den Kriegern] [des] Herzoges Wladislaw [begegnet waren,] ging Odolen zu ihm,
(2) [Als sie Nachts in das Lager des Herzoges Wladislaw gekommen waren, der seinen Kriegern Ruhe gönnte, ging Odolen zu ihm,]
Auf dem Plaze des Kampfes fanden sie nichts mehr.

[In der] In der Nacht kamen sie in das Lager des Herzogs.

Odolen ging zu ihm,
%%
und berichtete ihm den Hergang. Dann besuchte er die Verwundeten, und fragte nach den Todten[, die man begraben hatte.].

[Darauf] Nach Odolen ging Witiko zu dem Herzoge in das Gezelt, und sagte: "Hoher Herr! Du weißt, was geschehen ist. Ich übergebe dir mein Schwert mit dem Bilde des heiligen Petrus, dem ich vertraut habe. Ich bitte dich, lasse mich erst richten, wenn deine Sache entschieden ist. [Es wird kaum eine Schlacht sein. Wenn sie aber doch Gott verhängen] Wenn eine Schlacht <sein> sollte, so gib mir in deiner Gnade [[für sie] für sie] mein Schwert, daß ich in ihr kämpfe, wie ich [es nur immer vermag] sonst gekämpft habe, dann reiche ich es dir [es] wieder[, und dann richtet mich."]."

"Witiko," antwortete der Herzog, "behalte dein Schwert, und gebrauche es [nach deinem Sinne. Wenn alles aus ist, stelle dich d]. Dem Gerichte[."] aber stelle dich."

"Ich werde es thun, hoher Herr," sagte Witiko[, "und ich danke dir für deine Huld."].

Darauf verließ er das Gezelt[.], und ging auch zu den Verwundeten.

Indeß diese Dinge [[in Nürnberg und auf dem Wege nach] zwischen Pilsen und Prag] geschahen, war es in Prag, wie es schon viele Tage vorher gewesen war[[. Nur], nur daß [der] die Männer in der Stadt und vor derselben noch weniger waren, daß]<.> Das Schleudern gegen die Mauern dauerte, und die Vertheidigung dauerte[.], [D]die Männer in der Stadt waren weniger, und die Männer vor der Stadt waren auch weniger. [d]Die Mauern [viel] zeigten größere Beschädigungen [zeigten], [daß] die Geräthe der Feinde waren in geringerer Wirkungskraft [waren, und daß die in der Stadt und wohl auch die vor derselben karge Nahrung und ekle Dinge essen mußten], und die auf den Mauern auch.