Witiko

H217


[[triffst."] erfährst]1

["Odolen,"] "Ich weiche nicht Odolen, Odolen," rief Witiko, "du hast gesagt, du liebest mich wie einen [Freund und] Bruder, [du hast gesagt, du] und wollest mir einen [Freundesdienst und] Bruderdienst thun, wenn ich ihn nenne: ich habe [dich nie darum gebethen, erst in der Stadt Nürnberg hast du es noch gesagt. Jezt bitte ich dich, Odolen, gib] ihn nicht genannt, jezt nenne ich ihn. Gib Frist, daß mit diesen Männern gesprochen werden kann."

"Sie stehn nicht Rede," sagte Odolen, "aber weil ich dir den Dienst thun will, so rede, wenn du Worte weißt, die diese Menschen rühren können."

"Sie werden [doch für ihr kleines Häuflein] wohl einen Führer haben," sagte Witiko.

"Der dort ist Wratislaw von Brünn," sagte Odolen, "ein abtrünniger Sprosse Premysls[, der den Wladyken seines Stammes abtrünnig ist], der da ist Otto, der Fürst von Olmüz[, dem der Herzog Wladislaw aus freiwilliger Milde ein Fürstenthum gegeben hat], und der [ihm] mit Verrath dankt, und dieser ist Wladislaw, der Knecht des Knechtes der Lechen."

["Herren und Sprossen des erhabenen Premysls!" rief Witiko, "]"Das sind nicht die Worte, Odolen," sagte Witiko, "höret mich, erlauchte Herren. Ich sage: Erhabene Söhne Premysls, ich kann nicht denken, daß ihr [leichtfertig] leichthin von der Belagerung Prags in das Land hinaus reitet, ich muß erkennen, daß ihr einen große[s]n [Ziel habt, dem ihr nachstrebt] [v]Vorsaz habt. Wenn die Reue [über euren Abfall] in euer Herz gekommen ist, und ihr [in diesem Sinne] zu Wladislaw zieht, [ihm eure Unterwerfung zu bringen,] um euch zu unterwerfen, so werden wir euch mit [Ehrbezeigungen] Ehrerbiethung geleiten, und das Herz de[r]s Herzogs [Wladislaw] wird [seine] voll Freude [darthun, euch zu sehen."] sein."

"Wer bist du denn, daß du zu reden wagst wie ein[er, der zu gebiethen hat,"] Gebiether<,>" schrie Bogdan[," niemand kennt dich, keiner weiß, woher du stammst, und du streichst im Lande herum."], <">du Landstreifer!"

(1) "Und doch habt ihr mich zu eurer Versammlung im Plakahofe [gesucht,]" sagte Witiko.
(2) ["Und doch habt ihr] mich zu eurer Versammlung [im Plakahofe geladen]," sagte Witiko.
(3) "Ich rede nicht zu euch, und doch will ich dir antworten, Bogdan, ihr habt mich zu eurer Versammlung geladen," sagte Witiko.

"Damit du uns verrathen konntest," schrie Bogdan.

"Ich habe [nur euerm Verrathe zugesehen,"] nichts versprochen," entgegnete Witiko.

"Er will Worte machen, wie auf dem Wysehrad," schrie Bohus.

[Ihr kennt mich also doch,"] "Nicht um Worte ist es zu thun<,>" sagte Witiko, "[und nicht um Worte ist es zu thun] und um den, der sie redet, sondern, daß sie Gutes wollen, und daß ihnen dazu die Kraft [zu seiner Erreichung] gegeben sein möchte[, es zu erreichen]. Aber [an euch sind meine Worte nicht gerichtet] ich rede nicht mit euch, und eure Antwort gilt mir nichts."

"Du Gauch!" schrie jezt der rothhaarige Benes, "den wir selber auf dem Wysehrad übermüthig gemacht haben, statt ihn auf den [Pflok] Pfahl zu hängen, wie [der [unglükliche] arme junge] der arme Milhost gerathen hat[, den sie dann auf dem [Berge] Wysoka erschlagen haben], wähnst du denn, daß die Fürsten dir antworten werden, der du hier weniger bist als die Lehmscholle, die
(1) [ihr] Hufschlag trifft,
(2) [der] Hufschlag trifft,
(3) [ihr Hufschlag trifft,]
(4) ihr Hufschlag schleudert,
wenn sie über ihre Länder reiten?"

"Es ist niemand unter euch, mit dem die Herzoge sprechen wollen," sagte Domaslaw.

"Hohe, erlauchte Herren," sprach jezt Witiko wieder, "möge es euch gefallen, mir ein Zeichen zu geben, ob ihr mir antworten wollet oder nicht."

Die Fürsten schwiegen.

"Hast du nun Zeichen genug[,]?" schrie Odolen mit [starker] tönender Stimme, "bei allen Heiligen im Himmel, bei Gott dem Vater, und bei allen Gözen, die unsere Vorfahren angebethet haben, und die ihr [vielleicht] etwa noch anbethet, hier ist einer, der [euch befehlen wird] wirklich ein Gebiether ist, und dieser [eine] bin ich. Seht her, unsere Macht ist zehnmal, zwölfmal, fünfzehnmal größer als die eurige, [ich] [in] in fünf Augenbliken kann ich euch vertilgen. Wratislaw, der du Herzog von Brün gewesen bist, Otto, der du durch Wladislaws Gnade Herzog von Olmüz gewesen bist, und du Wladislaw, der du des besten Vaters
(1) Sohn [bist], jezt aber xxx als nichts bist,
(2) Sohn [bist], jezt aber xxx als nichts bist,
(3) [Sohn] [bi, jezt aber xxx als nichts] bist,
(4) [Sohn] bist,
(5) [Sohn gewesen bist,]
(6) Sohn bist, und die ihr alle nur bettelhafte Sünder seid,
ich befehle euch, legt eure Schwerter nieder, und folgt mir als Gefangene zu dem erlauchten Herzoge Wladislaw, der euer Richter ist, und der nur immer zu gelinde richtet, was bei euch Gott verhüten möge[, stets ein zu gelinder Richter ist]. Mit euch andern, die ihr hier wie allwärts unnüz seid, rede ich nicht. Ihr folgt als Troß in das Lager."

"So haut ihn doch in tausend Stücke," schrie Bogdan.

"Haue," rief Odolen, indem er sein Schwert schildgemäß über dem Haupte hielt, und an der Spize seiner Männer stand.

"Du Hund, du Kaze, du Scheusal," rief Benes.

Bohus und Domaslaw aber drangen in diesem Augenblike durch ihre Leute gegen Odolen vor.

Doch Witiko stellte sein Pferd in ihren Weg, hielt sein Schwert zur Abwehr, und rief: "Um [[der] der] die Barmherzigkeit Gottes und [[der] der] die Fürbitte des heiligen Adalbert [willen] haltet inne, es darf kein Kampf [hier] hier sein. Männer, ihr seid in unserer Gewalt. Fühnfzehnfach stehen wir gegen euch, ihr könnt nicht entrinnen, ein Kampf ist hier nur ein Mord, und wir morden nicht. Er ist auch ganz unnüz. Wir machen euch eine Gasse, [ziehet von hinnen, und sagt] geht zu Konrad, [dem Herzoge von Znaim, daß gegen die große Macht, die heran zieht,] und sagt ihm, daß sein Kampf vergeblich ist, und [daß sein Heer sich zerstreue."] [und] zerstreut das Heer."

["Ich gebe keine Gasse,"] "Bist du sinnlos," schrie Odolen, "[und im nächsten Augenblik] ich gebe keine Gasse, und ehe man ein Auge hebt und senkt, erfüllet meinen Befehl."

"Odolen, [[gib Folge,]" rief Witiko, "gegen diese entscheidet kein Kampf die [gerechte] Sache, der Kampf wäre ekles Blutvergießen, das unser Herzog [verabscheut] verabscheut, denke, was er bei Chynow über die Fürstenkämpfe gesagt hat. Und diese, wenn sie zu den Ihrigen zurük kehren, werden [schneller den xxx]]2 der Herzog selber verabscheut unnüzes Blutvergießen," rief3
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1 Fortsetzung des getilgten Textes von H S.216.
2 Fortsetzung des getilgten Textes auf H S.218.
3 Fortsetzung des Textersatzes auf H S.218.