Witiko

H205



An dem nächsten Tage [wurde von den] begannen die Feinde[n] [nichts unternommen.] nichts gegen die Stadt.

Da der Abend gekommen war, ließ Diepold die Führer rufen, und eröffnete ihnen, wie er wisse, daß [auf] an dem Felde, auf welchem die Feinde gelagert seien, sich eine Wiese befinde, die Sumpf und Moor habe, und daß das Lager gegen die Wiese weniger befestigt und bewacht sei. Er aber wisse einen festen Weg durch den Sumpf und das Moor, [ein fester Weg gehe, den er kenne. Ein vertrauter] und ein vertrauter Mann habe [außerdem] noch in diesen Tagen [heimlich] Rütchen auf den [festen] Weg gestekt. [Die Feinde haben ihr Lager gegen den Sumpf hin weniger befestigt, und bewachen es dort lässiger.] Er wolle in der Nacht mit einer Schaar durch den Sumpf gehen, und das Lager überfallen, und
(l) Verwirrung [anrichten,] und Schaden thun, so viel
(2) Verwirrung und Schaden anrichten, so viel
(3) [Verwirrung erregen] [und Schaden] [anrichten, so viel]
(4) so viel Schaden thun, als [er könne.]
er könne. [Wenn die Feinde dann mit größeren Haufen [gegen sie xxx] vordrängen, werde er zurük gehen, und] Und wenn er zurük ginge, wolle er] die Verfolger in den Sumpf loken. Die Führer möchten die Männer [senden] wählen, die sich zu dem Unternehmen melden. Um Mitternacht [geschieht] ist die Versammlung bei dem Herzogstuhle.

Die Führer entfernten sich.

Als die Mitternacht gekommen war, standen die Männer an dem [Stuhle des Herzoges.] Herzogstuhle. Es waren mehr, als noth that.
(1) Diepold machte eine Auswahl, [und dann] [xxx sie gegen das Thor], dann sagte er:
(2) Diepold [machte eine Auswahl, dann sagte er:]
(3) Diepold las sie aus, erklärte ihnen die Sache, und sagte:

"Unser Wort heißt: Wladislaw, und das Wort zur Umkehr heißt: Gertrud." [Hierauf gingen sie gegen das Thor. Das Thor öffnete sich.]

Hierauf gingen sie gegen das Thor[.], gefolgt von einem Häuflein Reiter, das Jurik führte. Das Thor öffnete sich. Außerhalb desselben stellte Diepold [Jurik mit einem] das Häuflein Reiter auf. Dann ging er mit den Männern gegen [das Feld der Feinde] die Wiese. Auf de[m][r]selben gingen sie gegen den Sumpf, und dann auf dem festen Weg in den Sumpf hinein. Der Mann, welcher die Ruthen gestekt hatte, [wurde] ging als Führer [gebraucht, und von] zwischen zwei Kriegern [bewacht] mit. Sie kamen auf dem Wege bis an das Lager. Dort war eine Umzäunung von Pflöken, die in die Erde getrieben waran. Diepold hieß [Pflöke] mit Brechstangen Pflöke ausheben. Die Werkleute schritten daran. Da lehnte der Schmied von Plan seine Keule seitwärts, faßte einen Pflok mit seinen Händen, und zog ihn heraus. [Das that er mit] Dann eine[m]n zweiten, dann [mit] eine[m]n dritten, und [fuhr] so fort. Als er zwanzig ausgezogen hatte, [ließ Diepold inne halten] sagte Diepold, es sei genug, ließ einen Pflok über der Umzäunung als Zeichen erhöhen, und führte seine Männer durch die Luke ein. [Dort fanden sie drei [Männer] Krieger als Wache,] Nach einer Weile fanden sie drei Männer, die im Grase standen, und von denen sie nicht erkannt wurden, [und die] sie [mit sich] nahmen dieselben mit. Bald gelangten sie zu Lichtern. Da scholl ihnen entgegen: "Konrad."

Sie riefen: "Wladislaw," und rannten gegen die Feinde.

Die ersten, die sie trafen, und die Späher und Wachen sein mochten, wurden niedergeworfen. Dann standen Wachen, sie wurden niedergeworfen. Dann standen wieder solche, sie wurden wieder nieder geworfen. Dann kamen sie zu Gezelten, und wenn [ein Mann aus seinem Gezelt heraus eilte, oder wenn dies mehrere thaten, oder wenn Männer] Männer aus denselben eilten, oder von der Erde empor sprangen, wurden sie [[geworfen] gestürzt] gestürzt oder weiter getrieben. Ein [Angstgeschrei] Schreien erhob sich, und pflanzte sich in das Lager hinein fort. Diepold verboth, [das Lager] etwas anzuzünden, daß seine Schaar von dem Scheine nicht erhellt werde. Die Fliehenden [vermehrten sich] wurden immer mehr, und wenn einige Haufen sich widersezten, wurden Männer [von] aus ihnen nieder gestrekt, und die andern zurük gedrängt. Diepold war stets hinter ihnen, [was zu erreichen war, wurde geschlagen] und schlug sie, und es durfte zwischen den Fliehenden und den Verfolgern kein Raum entstehen. So drang [die Schar] er in das Wirrsal der Feinde, wie eine Meereswoge gegen den kiesreichen Strand dringt, und Alles mit nimmt[, das sie auf dem Wege findet.].

[Da sahen sie endlich tiefer im] Da wurde in dem Lager ein[en] Lichtschein[, der eine] in gerader Richtung [[war] ging][,]<.> [a]An dem Scheine bewegten sich Lichter [eilig] hin und wider, und [in dem Scheine] glänzten [es wie] Waffen. Die Feinde hatten eine Reihe gebildet.

"Gertrud," rief nun Diepold.

"Gertrud," riefen die Männer [der Schaar] sich zu.

Und sie wendeten sich, und rannten gegen die Umzäunung zurük.

Sie hörten hinter sich Kriegsruf und [hörten] das Dröhnen [und Brausen] von Schritten.

Da kamen sie an ihre Öffnung, warfen den erhöhten Pflok herab, und drangen [durch die Öffnung] hinaus. Sie [suchten] gingen auf ihren festen Wege [und eilten auf ihm] in langer [Kette] Zeile dahin. Bald hörten sie hinter sich ein Geschrei, wie [vor Entsezen oder Verzweiflung, als wären Männer in den Sumpf gerathen, und wollten versinken. Auch hörten sie Rufe der Anleitung, den Weg der Verfolgung zu finden. Aber das Rufen und Schreien wurde stets schwächer, und blieb hinter ihnen zurük. Endlich war es ganz stille. Da sie an den Rand des Feldes kamen, [hörten sie] scholl es zu ihrer Rechten wie Hufschläge von Reitern, die auf dem Felde vorwärts eilten, und auf dem ungleichen Boden vorzudringen strebten. Da sie an dem Thore anlangten, erblikten sie die feindlichen Reiter mit der Schaar Juriks im Kampfe. Sofort fielen sie dieselben von rükwärts an, und als die Feinde sich von zwei Seiten gedrängt fühlten, geriethen sie in Verwirrung, und suchten sich zu retten. Viele entkamen, und mehrere verunglükten, wie sie den Hang hinab ritten, oder die Senkung zu erklimmen strebten. Diepold ging mit Jurik durch das Thor ein, dankte den Leuten, und entließ sie.

Als der Morgen des nächsten Tages gekommen war, sahen die Männer auf den Mauern eine große Bewegung unter den Feinden. Es war, als ob sie Anstalten zu Arbeiten machten, das Lager vollkommener herzustellen, und zu festigen. Man konnte Haufen erbliken, die Erde aufwarfen, als wollten sie Gräben zu Stande bringen. Gegen den Mittag begannen an mehreren Stellen des rechten Burgflekens Häuser zu brennen. Das Feuer breitete sich aus, man sah die Bewohner mit Löschen beschäftigt, und konnte zahlreiche Feinde in dem Burgfleken bemerken. Zorn und Wuth erhob sich unter den Männern auf den Mauern, sie sandten]
wenn jemand von Entsezen ergriffen wird, dann hörten sie Rufe [von] der Weisungen und Mahnungen, und dann [hörten sie nichts mehr, wie sie immer weiter vor eilten. Da sie an den Rand der Wiese kamen, schollen zu ihrer Rechten Hufschläge], wie sie immer weiter vorritten, hörten sie nichts mehr. Da sie an dem Rande der Wiese ankamen, schollen zu ihrer Rechten Hufschläge, und an dem Thore fanden sie feindliche Reiter mit den Reitern Juriks im Kampfe. Sie griffen von hinten an, die Feinde, an den zwei Enden gedrängt, verwirrten sich, suchten seitwärts zu entkommen, und litten Schaden, da die einen den Hang empor ritten und überschlugen, die andern den Hang hinunter ritten, und stürzten. Diepold und Jurik verfolgten sie, wie es möglich war, dann kehrten sie um, und gönnten ihren Kriegern die Ruhe des Theiles der Nacht.
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1 Fortsetzung des getilgten Textes auf H S.206.