Witiko

H1_VORWORT


Vorwort.

In meiner Kindheit traten mir schon öfter Spuren eines Geschlechtes entgegen, das im mittäglichen Böhmen gehaust hat, und in der Erinnerung und in den Erzählungen des Waldes fort lebte. Als Jüngling ging ich diesen Spuren nach, und habe manchen Tag in den Trümmern der Stammburg dieses Geschlechtes zugebracht. Hier auf strebte das Ding sich in [manchem] verschiedenem kindischen Versuche dichterisch zu [st] gestalten. Später fand sich, begleitet von mancher Unterbrechung und Wiederaufnahme, [fand sich] etwas Ernsteres zusammen, [welches] und ging in jüngster Zeit der Vollendung entgegen, welche Vollendung wieder durch ein langes Unwohlsein aufgehoben wurde. Da gaben mir Freunde den Rath, vorerst den Beginn des Werkes vorzulegen, was hiemit geschieht. Wie weit dieses ersprießlich ist, sei einem glimpflichen Urtheile anheim gestellt. Mögen die Männer der Geschichte, wenn einige aus ihnen die folgenden Blätter einer Durchsicht würdigen, nicht zu viel unrichtiges in ihnen finden, und die Männer der Dichtung nicht zu viel Unkünstlerisches, und mögen, wenn mir Gott die Beendigung meines Unwohlseins und eine neue erhöhtere Kraft schenkt, die folgenden Bände besser gelingen als dieser erste.

Linz im Christmonate 1864.

Adalbert Stifter

Federproben: der nur nach der