Witiko

H199


[Geschike des Landes in Handfesten und Anordnungen eingegraben sind. Die erste Kirche der Länder Böhmen und Mähren, die Herrscherin der Kirchen, die Kirche des heiligen Veit ist der würdige Aufbewahrungsort derselben. Die erlauchte Herzogin Gertrud, die Entsprossene von Leopold und Agnes, ist, weil sie die Herzogin geworden ist, ein Kleinod der Länder Böhmen und Mähren geworden, und ist, weil sie in dieser Hofburg wohnt, ein Kleinod der Stadt geworden. Wir werden unser Recht und die Heiligthümer des Berges und das lebende Kleinod gegen einen freventlichen Feind bewahren, daß das Recht nicht verloren gehen kann, die Heiligthümer nicht zerstört werden können, und die Herzogin nicht angetastet werden kann.]1
des Landes, auf diesem Berge und in dieser Kirche sind unsere Heiligthümer, die Leiber unserer Heiligen Wenzel und Adalbert, auf diesem Berge ruhen manche hohen Fürsten, auf diesem Berge steht der Herzogshof und der erste Zupenhof, auf diesem Berge, in der Kirche des heiligen Veit sind Schriften und Zeichen aufbewahrt, die die Handfesten und Geschike des Landes enthalten, und auf diesem Berge ist jezt das lebende Kleinod, die Herzogin, weil sie die Herzogin ist. Wir werden die Heiligthümer und das Kleinod bewahren.2 Du, Herr, siege wie du gesagt hast in deinem Namen, und ende bald[, was jezt schon übel ist."]."

Diwis sagte: "Wir werden treu sein wie immer, gehe mit [Vertrauen] Zuversicht deine Wege, hoher Herr!"

"Wir werden treu sein dem Lande, dem Herzoge und der Herzogin," rief Jurik.

"Treu und streitbar," rief Predbor mit seiner gewaltigen Stimme, wie er einst auf dem Wysehrad gerufen hatte: Wladislaw ist gewählt.["]

"Treu und streitbar," riefen fast alle Anwesenden nach.

Der Kmete des rechten Burgflekens sagte: "Hoher Herr! lasse die Herzogin durch die Leiber deiner Krieger des Burgflekens [[|deken|] schüzen] wahren, sie werden alle eher an diesen Mauern nieder sinken, als [sie] gestatten [werden], daß [nur] eine Schleife ihres Gewandes [zerdrükt werde."] [gebogen werde."

"Ich danke euch," sagte der Herzog, "alle werden mannhaft sein wie immer, und [d] meine Krieger [|meiner|] der Burgfleken werden mit allen andern [Kriegern] die Herzogin schüzen."

Die Herzogin sagte darauf: ["Ich danke für das Versprechen des Schuzes, wir] "Ziehe im Frieden, mein Gemahl, wir alle werden die Stadt [be]schüzen."

"Und so sein[en die Worte] es geschlossen, [welche] was hier noch zu [sprechen] reden gewesen [sind] ist," sagte der Herzog.

"Erlaube noch ein Wort, hoher Herr," sagte Otto, der Bischof von Prag, "nicht ein Wort dieser Erde, sondern kraft meines Kirchenamtes ein Wort des Segens, [den] das der Herr im Himmel[, wenn es so in seinem unerforschlichen Willen ist,] erfüllen möge[."], wenn es so in seiner heiligen Vorsicht ist."

[Und der Bischof machte das Zeichen, und sprach die Worte des Segens.]

Der Herzog neigte sich.

Der Bischof machte das Zeichen des Segens, und sprach die Worte des Segens.

Alle [neigten sich der heiligen Handlung.] beugten ihre Leiber vor der heiligen Handlung.

Dann verließ der Herzog mit der Herzogin den Tisch, sprach noch manches kurze Abschiedswort gegen die Nächsten, machte mit der Hand ein Abschiedszeichen gegen alle, und dann gingen der Herzog und die Herzogin mit ihren Gefolgen aus dem Saale.

[Sogleich] Nun ertönten auch [die] Hörner [auf dem Söller der Hofburg als] zum Zeichen, daß die Versammlung [aufgelöst ist.] geendet ist.

Die Männer [gingen auseinander.] verließen den Saal.

Witiko begab sich zu den Waldleuten, und rief [die Männer von Plan und von dem schwarzen Bache und von dem unteren Reute, und die anderen,] diejenigen, die [sich] ihm unter[worfen]geben [hatten] waren, zusammen.

Als sie in einer Ordnung standen, trat er vor sie, und sprach: "Liebe Heimathgenossen! Der erlauchte Herzog Wladislaw[, dem wir gegen seine Feinde streiten helfen,] wird fort gehen, und mit einer Macht [zu] kommen, [und] um die Feinde, welche diese Stadt um ringen und erobern wollen, [vor euren Augen] anzugreifen und zu zerstreuen. Er hat mir befohlen, ihn zu begleiten. Ich muß euch daher auf eine [kleine] Zeit verlassen. Traget in dieser [Zeit] die Willigkeit, die ihr mir bisher erwiesen habt, auf Rowno über, er ist in der Heimath euer Nachbar, ist in dem Streite auf dem Berge Wysoka euer Nachbar gewesen, und ist in der hiesigen Anordnung wieder euer Nachbar. Ich sage es euch zuerst, um zu hören, ob es euch so genehm ist. Einige von uns mögen mit mir gehen, wenn sie wollen, Lambert, Urban, Augustin und noch andere, die zu reiten verstehen. Der Herzog wird uns Pferde geben."

"Du mußt den Knaben Urban sehr gut bewahren," rief Peter Laurenz, der Schmied von Plan, "er ist meiner Schwester Kind, [und] ich [muß] bürge für ihn [einstehen, und ihn] und belehre[n] ihn. Wenn er besser reiten lernt, ist es gut [für ihn], und es ist [auch] gut, wenn er vor den Herzog kömmt. Wir sind [freilich] ohnehin [schon] die Kriegsgenossen des Herzogs, und der Herzog hat den Knaben [Urban] schon gesehen. Werft die Feinde nieder, [die euch begegnen,] und wehret euer [junges] Leben. Der erlauchte Herzog [geht zu] [reitet] wird zu dem [mächtigen] Könige Konrad nach Deutschland reiten[, damit er deutsche Krieger bringe]. Wir wissen es schon, heute Vormittag ist es sicher gemacht worden. Urban kann [schon] zu dem deutschen Könige mit gehen, und der König kann
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1 Fortsetzung des getilgten Textes von H S.198.
2 Fortsetzung des Textersatzes von H S.198.