Witiko

H191


[Zahlreiche Männer werden Zupane, und die andern erhalten Ämter in den Zupaneien, und die andern erhalten Wald und Wild und Wiesen und Burgen und Felder und alle Geld und Gut. Ihr habt ja gehört, wie die Männer groß geworden sind, und wie sie zu den Herren des Landes gezählt worden sind. Darum ist Rowno ausgezogen und Diet von Wettern und der Wolf von Tusch und der von Hora. Und wir können ihnen im Streite die Kostbarkeiten nehmen, die sie auf ihre Kleider und auf ihre Schwerter und ihre Federkiele thun, und dem armen Witiko wird es auch sehr wohl sein, wenn er einige Hände voll von Goldstüken bekömmt. Ihr seid die klügsten gewesen, die ihr nach Prag gegangen seid."

Und die Leute traten unter diejenigen ein, zu denen sie ihrer Heimath nach gehörten.]1 Die einen werden Zupane, die andern kommen in Ämter, und die andern erhalten Wälder und Länder, und die andern Geld und Gut. Und die fort gegangen sind, haben sich alles vereitelt. Ihr habt ja gehört, wie manche Männer groß geworden sind. Und dem armen Witiko werden auch ein paar Hände voll Goldstüke wohl bekommen."

Die Leute, die von dem Wysoka gekommen waren, sagten, darum seien sie nach Prag gegangen, und werden in Prag bleiben.

An diesem Tage machten die Kriegsherren auch die Namen derer kund, [wer] die sich zum Wegziehen aus Prag gemeldet ha[t]ben. [Es waren Strolchenleute] Sie sagten, es seien Strolchenmänner, die dem Lotterleben nachliefen, und keiner Sache gehörten. [Sie] Die Leute erhielten ihr Weggeld, und wurden entlassen. [Die] Von den Gefangenen gingen [auch] viele fort, und [mehrere] andere gesellten sich zu den Kriegern Wladislaws.

Am Morgen des [nächsten] Tages, der folgte, ritt der Herzog herum, und sah, wie weit alles in [seiner] der Stadt [geordnet] gediehen sei. [Herren des Hofes und des Krieges waren in seinem Geleite. An seiner linken Seite ritt sein Bruder Diepold, und an seiner rechten Gertrud] Mit ihm ritt Diepold und die Herzogin [im Waffenkleide], gefolgt von Frauen ihres Hofes, darunter Dimut in ihrem [besten] Waffengewande [war.]. [Er] Der Herzog ritt zu [jedem] allen Pl[a]äzen[, auf welchem sich die zu ihm gehörigen Männer befanden. Die Männer wurden] und sah, wie die Männer von ihren Führern
(1) belehrt, und geübt,
(2) geübt und belehrt, [und geübt,]
(3) geübt und belehrt wurden,
[wie sie den Plaz zu gebrauchen hätten, und was geschehen sollte, wenn die Feinde vor die Mauern kämen, und sie |gewinnen| wollten. Die] und wie die Krieger und die Hilfsarbeiter [richteten] die Geräthe und die Wehren [und alle Mittel zurecht, welche zur Vertheidigung dienen sollten. Der Herzog und die Kriegsherren redeten mit den Leuten, belobten sie, und unterrichteten sie noch von Manchem, und sprachen, und beriethen auch mit einander, was noch ins Werk zu sezen wäre. Die sich auf den Zinnen rings herum befanden, hatten fröhliche Angesichter, und thaten ihre Arbeit.] richteten. Er belobte sie, ordnete noch Manches an, und berieth sich mit den Kriegsherren. Die Männer auf den Zinnen hatten zuversichtliche Angesichter, und thaten willig die Arbeit. Als die [ganze] Schau beendiget war, ritten der Herzog und die Herzogin wieder in ihren Hof.

In dieser Zeit [und fortan] kamen fortan [nun] auch Wägen mit Lebensbedürfnissen in die Stadt, [und, was sie brachten, wurde in seine Räume geordnet. Es] es kamen Boten und Kundschafter, und wurden wieder fort gesendet. Es kamen noch manche Krieger, welche sich von dem Berge Wysoka aus zerstreut hatten, und nun wieder die Ihrigen suchten
(1), [an die sie] angereicht [wurden]. Es
(2) [um angereiht zu werden]. Es
(3) [zu welche sie angereiht wurden]. Es
(4). Es
kamen auch neue Krieger, welche bei der Vertheidigung der Stadt helfen wollten. [Manche] Noch immer verließen Menschen [verließen] die Burgfleken, und zogen in weite Entfernungen, andere aber kamen [wieder] von den Feldern [des Landes] herein, und suchten Schuz in den Häusern [der Burgfleken.].
Randnotiz: (Hier folgt die Beilage zu 191)2

[Witiko war bei den Waldleuten, die ihm untergeben waren, und suchte sie in das, was ihnen zu thun bevor stand, einzuführen. Sie strebten, sich jedes eigen zu machen, und sich auf ihrer Stelle zurecht zu finden. Der Schmied von Plan stand oft an den Zinnen, und sah auf die vielen Häuser der beiden Burgfleken und auf die Moldau und auf die lange Brüke über sie hinunter. Er hatte die graue Filzhaube auf dem Haupte, den kurzen
groben graubraunen Wollrok an dem Leibe, die [Hosen v] Beinbekleidung von dem gleichen Stoffe, und an den Füssen die schweren nägelbeschlagenen Rindlederstiefel. An [der] einer Schleife hing ihm die Keule um die Schulter, mit welcher er den Sohn Nacerats erworfen hatte, und er trug zwei grobe Säke, einen für Lebensmittel, wenn er solche mit sich nehmen mußte, und einen für die Beute, welcher noch leer war. [Meist war] In meister Zeit war auch eine Eisenstange neben ihm. Oft war sein Neffe Urban bei ihm, [und] der noch ein grobleinenes Tuch über seine Wunde gebunden hatte, und diesem zeigte er manche Häuser und andere Dinge, und erklärte sie ihm. Christ Severin der Wollenweber, dem man auch ein großes Tuch unter seinem Roke über die Verwundung gebunden hatte, und Stephan der Wagenbauer und Lambert und andere standen mit ihren Ahornschäften da, die sie von ihrer Heimath mitgenommen hatten, und sahen hinunter, und sahen auf die Kleider, welche die Leute auf dem]3
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1 Mit Schraffierungen gestrichen.
2 Vgl. Beilage zu H S.191.
3 Mit Schraffierungen gestrichen.. Fortsetzung des getilgten Texts auf H S.192