Witiko

H168


Ruf des Tages sei: Heiliger Markus."

Die[, welche bei dem Herzoge bleiben sollten, blieben nach diesen Worten bei ihm, die, welchen Stellen angewiesen waren, zerstreuten sich nach diesen Stellen.

Da es Nacht geworden war, brannten Feuer, und an den Feuern wurden Speisen bereitet. Dann ruhten sie.] Männer entfernten sich hierauf von dem Rathe, und sie und das Heer genossen ihre Abendspeise, und ruhten dann einige Stunden in der Schlachtordnung.

[Als] Ehe der Tag graute, wurden die Hindernisse zurük gebracht, und die Männer [sammelten sich, wie sie geordnet waren] stellten sich auf. Witiko nahm seine Waffen, er [that] hatte über seinem Lederkleide das Panzerhemd Adelheids, und [hing] sein Schwert hing an [den] dem Gürtel, den sie ihm gesendet hatte. Auf dem Haupte [hatte] trug er seine Lederhaube, und von dem Sattel seines Pferdes hing heute ein kleiner Schild, den er vorgerichtet hatte. Er bestieg sein Pferd, und ordnete auf [dem angewiesenen] seinem Plaze [die] seine Leute[, die sich ihm unterworfen hatten. Dann stieg er wieder von dem Pferde]. Er sagte nur die Worte: "Männer, wir gehören zusammen, und wollen beisammen ausharren."

"Beisammen ausharren," riefen alle.

Dann stieg er von dem Pferde, und blieb neben ihm unter seinen Leuten stehen. Rechts von ihm stand Rowno mit den Seinigen und mit Osel und den drei Knaben, dann weiter Diet von Wettern[, dann Wernhard von Ottau mit Witislaw von Hora und Hermann von Attes, dann Wyson von Prachatic und endlich am lezten Ende Wenzel von Winterberg] und die andern. Die Waldleute hatten ein rosenrothes Banner von Wladislaw erhalten, und es wehte über ihnen. Links von Witiko befanden sich die aus der Gegend des Plakahofes und des Waldsaumes[, links von denen] mit einem rosenrothen Banner. Dann waren die [aus Abend, die mit Lubomir gekommen waren] Bolemils mit einem rosenrothen Banner, [dann Lubomir,] dann stand der Bischof Zdik und Ben mit den Männern der Mitte, dann Lubomir dann war Diepold mit denen von Prag und weiterhin, jeder mit einem rosenrothen Banner, dann war der Herzog mit auserlesenen Kriegern [vor dem verbrannten Hofe,]<.> Er hatte das große Banner, das vor seinem Zelte gewesen war. [dann] Dann war Chotimir von Decin [und weiter], dann Diwis von Saaz, [dann Bozebor und Jurik, und so fort bis zum äußersten linken Ende.] dann Bozebor und Jurik, jeder mit dem rothen Banner. Sie standen alle auf dem Berge Wysoka[, und] [blieben auf ihm stehen.], und man konnte an den rosenrothen Seidenbannern die Reihen der Seinigen absehen.

Als der Morgen helle geworden war, sah man die Feinde gegen den Rand des Berges. Sie hatten weiße Banner, und ihre Reihe war lange hin gedehnt und sehr groß. [Die zu dem Herzoge Wladislaw gehörten, hatten rosenrothe seidene Banner, eines war unter den Waldleuten, dann eines links von Witiko, dann bei Bolemil, und so fort. In der Mitte war das große, das vor dem Zelte des Herzogs geweht hatte. Man konnte an ihnen die Reihen der Seinigen absehen.]

[Als] Jezt ging die Sonne <auf>[aufging], und da fielen die Männer von Plan, die um Witiko waren, auf die Kniee und beteten. Witiko kniete auch nieder, und betete. Und die von Rowno fielen auf die Kniee, und beteten, und die von Diet, und alle weiterhin. Die aber links von Witiko [waren,] aus der Gegend des Plakahofes und des Waldsaumes knieten nicht [zum Gebete nieder. [Es fiel aber den]<.> Die Leute[n] des Waldes [auf.], da sie wieder aufgestanden waren, sprachen von diesem Umstande.

Die Männer unten an dem] Die Männer des Waldes murrten darüber.

Die Völker unten am Rande des Berges, welche dieselben Kleider hatten, dieselben Vorfahren zählten, dieselben Gesichtszüge trugen, wie die auf dem Berge, rükten [näher heran.] nun langsam vor.

Witiko [ging, da die Seinen sich wieder fest |gestellt| hatten,] trat zu dem Haupte seines Pferdes, liebkoste es, wie man ein vertrautes vernünftiges Geschöpf liebkoset, und [das Pferd gab die Liebkosungen zurük. Dann nahm er den Schild] sagte: "Nur heute bleibe treu."

Das Pferd gab Zeichen auf die Liebkosung zurük.

Dann nahm er den Schild von dem Sattel, und fügte ihn an den linken Arm. Er war weiß, und hatte in der Mitte eine dunkelrothe fünfblättrige Waldrose. Witiko sagte laut, daß es seine Nachbarn hörten: "Wenn es wahr ist, Rose, daß du schon einmal geblüht hast, so blühe wieder."

Dann bestieg er sein Pferd, stellte sich unter die Seinen, zog sein Schwert, und blieb unter ihnen stehen.