Witiko

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Fürsten des Stammes Premysl[, w]. Wir wissen nicht, [was] ob Nacerat ihnen [sagen wird,] das Rechte von uns sagen wird, und ob er uns das Rechte von ihnen gesagt hat. [i]lg;I>hr aber [sagt] sprecht: Wladislaw der Herzog von Böhmen und Mähren verzeiht jedem Menschen, der an diesem Tage gegen ihn in den Waffen steht, er läßt einem jeden Ämter Würden Besizungen Rechte, die er hat, und es soll alles sein, wie es zuvor gewesen ist, wenn [er] die Waffen nieder [legt, und zu dem zurükkehrt, was ihm zusteht] gelegt werden, und man zu seiner Pflicht zurükkehrt. Der Herzog thut dieses darum, daß nicht Menschen, welche dieselbe Sprache reden, dieselben Kleider [und nur verschiedene Feldzeichen] haben, dieselben Fluren bewohnen, dieselben Voreltern [haben] zählen, dieselben Gesichtszüge tragen, sich zerfleischen. Ist aber einmal das Blut unseres Landes gefloßen, dann muß es gesühnt werden, und die Strafe [darf nicht ausbleiben. So sagt] muß folgen, so hart sie verdient wird. Zu Otto von Olmüz aber [sprecht] sagt: Der Herzog Wladislaw hat dir, den er aus der Verbannung[, die du in dem Reiche Rußland lebtest,] durch eigene Boten zurük geholt hat, das Herzogthum Olmüz gegeben: was kann dir zu Theil werden, Otto, [bedenke es,] wenn du betest, daß dir gemessen werde, wie du andern gemessen hast. [So sprecht, und w]Wenn ihr gesprochen habt, erwartet die Antwort. [Wenn sie sich u]Unterwerfen sie sich, so reitet mit gehobenen Friedensfähnlein in dieses Lager; [wenn sie es] verweigern sie es, so senket die Fähnlein, [sobald ihr uns erbliket. Wir harren eurer an diesem Orte."

Und der Priester Daniel und Chotimir und Jurik und Nemoy und Ctibor verneigten sich vor dem Herzoge, bestiegen ihre Pferde, nahmen die hundert Reiter des Gezeltes, und ritten gegen das Lager der verbündeten Fürsten.

Der Herzog und die Seinigen harrten ihrer viele Stunden.

Als der Abend nahen wollte, kamen sie, und da man den Priester Daniel erblikte, senkte er tief das Fähnlein neben dem Haupte seines Pferdes, und die andern, welche hinter ihm ritten, senkten tief ihre Fähnlein.] daß wir es [xxx] von Weitem sehen, und uns richten können."

"Wir werden deine Sendung vollbringen, hoher Herr," sagte der Bischof von Prag.

Dann entfernten sich die Männer um ihren Weg anzutreten.

Im späten Nachmittage kamen sie mit gesenkten Fähnlein.

Als sie [zu] vor dem Herzoge [gekommen waren] standen, sagte [Daniel] Otto, der Bischof von Prag: "Hoher Herr, sie haben deinen Antrag verworfen, und verlangen, daß du kommest, und Konrad huldigest."

Chotimir warf sein Friedensfähnlein von dem Pferde in das Gras, und sagte: "Daniel hat zu ihnen Worte gesprochen, wie [sie uns] die Priester aus den heiligen Büchern [verkündigen]; aber es war vergebens[."], und sie mögen in die Hölle fahren, die Hunde."

"Es ist genug," sagte der Herzog, "[steigt von euren Pferden, und ihr, und ihr andern, die ihr da seid,] kommt zum [kurzen] Rathe über die Schlacht."

[Die Boten stiegen von den Pferden, gaben sie zu Handen von Reitern, die mit ihnen waren, und gingen mit dem Herzoge und seiner Begleitung zu dem verbrannten Hofe zurük, wo langes Linnen gespannt war, unter das sie sich sezten.

Als der Rath geendigt war, und als die Sonne hinter den grünen Säumen der Berge unter gegangen war, sprach der Herzog: "Diepold und Bolemil und Lubomir und Zdik und Ben und Diwis und Smil [xxx] werden die Völker, die zum Kampfe geordnet sind, in der Ordnung erhalten, und sie noch genauer [anfügen] anreihen. Dann]

Sie sezten sich nun vor dem verbrannten Hofe zum Rathe.

Als er geendet war, sagte der Herzog: "So sei also die Ordnung, wie wir beschloßen haben. Nun eße jeder, und bete, und ruhe unter dem Zelte, wenn er ein Zelt hat, auf der Deke wenn er eine Deke hat, und auf dem Grase, wenn ihm Gras hinreicht. Und [wenn] ehe der Morgenhimmel sich grau färbt, werden die Zelte und die Wagen und die [Stühle und] Geräthe hinter uns gebracht, und wir [stellen uns auf] stehen da. Und [wenn] sobald unsere Späher sich auf uns zurük ziehen, und wir die Banner der Gegner1 vor uns sehen, [so] dann beginnen wir mit der Hilfe Gottes des Allmächtigen, was noth thut. Der
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