Witiko

H164, S. 220a


"und ihr, meine Mannen schließet euch an Odolen an."

Die Glieder der Reiterschaar Witikos fügten sich zu Odolens Reitern, so daß jezt vor Wladislaw eine Macht stand, welche der Seinigen wohl vierfach überlegen war.

Witiko rief nun zu Odolen: "Odolen, du hast gesagt, daß du mein Freund bist, du hast gesagt, daß du mich liebst, jezt erweise mir den Dienst eines Bruders, und tödte diesen Mann nicht. Es wäre seine Ehre. Denke aber an Sobeslaw, der uns geführt hat, der sein Land geliebt hat, und der mild und gut gegen mich den Unbekannten wie ein Vater war, denke an Adelheid die Sonne aller Frauen, die wir verehrt haben, und die aus Gram und Liebe um ihren guten Gatten in das Grab gesunken ist. Schone Adelheids und Sobeslaws willen den Jüngling, und schone ihn meinetwillen, der ihn nicht tödten lassen kann, dessen Eltern [ihm] mir so wohl gewollt haben. Wenn ihr kämpft, wirst du ihn tödten, da du der Überlegenere bist."

"Es mag der schwarze Teufel auf seinem schwarzen [Pferde] Rosse nur nach seiner Lust verfahren," schrie Wladislaw herüber.

"Schüre nicht das Unheil, Wladislaw," schrie ihm Witiko entgegen, "die Hölle nimmt immer das Zehnfache, wenn man ihr das Einfache biethet."

Randnotizen: xxx Im freien Raum der Seite untereinander geschrieben: Bogdan Benes Witiko