Witiko

H162


[stellte seine Sippen und Kriegsknechte und, die gegen die krumme Au hin wohnten, und die in dem Kirchenschlage reuteten, und die in dem Walde um den Kirchenschlag zerstreut waren, und die sich an der Moldau gegen den Felsen der Rosen hinauf zogen, auf. Die Reiter wurden zwischen den Fußgängern in kleinen Häuflein, wie es ersprießlich schien, aufgestellt. Es war Osel dabei und seine drei Söhne waren dabei, ¢[deren jeder auf einem Falben ritt.]¢ Als man die Aufstellung vollendet hatte, lösete man sie auf, und ließ sie wieder zusammen treten. Und als sie gelernt hatten, sich schnell zu fügen, so wurden sie verabschiedet, um, da die Wachen aufgestellt, und die Späher und Kundschafter ausgeschikt waren, am Abende thun zu können, was sie wollten.

Zu Witiko sammelte sich, da die Nacht herein gebrochen war, um das große Feuer, welches vor seinem Zelte brannte, eine Zahl derer, die ihm unterworfen waren, wie sie sich um das Feuer seiner Leuchte in dem steinernen Häuschen gesammelt hatten. Es kamen Männer und Jünglinge von Plan und auch andere. Er reichte ihnen Brod und Salz nach dem Brauche. Sie redeten vieles, das sich auf die gegenwärtige Zeit bezog und auf die Dinge, die da kommen sollten. In der tiefen Nacht gingen mehrere fort, einige lagerten sich an dem Feuer, einige wachten und Witiko legte sich in seinem Zelte zur Ruhe. Jakob und Raimund hatten im Zelte ein Lager auf der Erde.

Als am nächsten Morgen an den vielen Stellen der Lagerrauch gegen den lichten Himmel empor stieg, kam Smil mit seinen beiden Söhnen mit einem großen Geleite und mit einer Schaar von Reitern zu den Männern des Waldes. Er sammelte Witiko, Rowno, Diet von Wettern, Osel, Wolf von Tusch, Wernhard von Ottau, Witislaw von Hora, Hermann von Attes, Wyson von Prachatic, und Wenzel von Winterberg um sich, und berieth die Eintheilung der Männer. Durch die Schaar der Reiter, welche er gebracht hatte, sollten die Leute des Waldes mit dem anderen Heere verbunden sein. Es waren zunächst ihrer Linken diejenigen, die vom Walde gegen Morgen und auch gegen Mitternacht in den fruchtbaren Feldern wohnten, die an den Plakahof grenzten, in welchem Witiko einer Versammlung beigewohnt hatte, und [in denen mehrere] die noch weiterhin reiche Höfe und Burgen [lagen] besaßen. Smil ließ die Leute, wie sie sich unter Witiko, Rowno und den andern gesammelt hatten, er ließ die Männer beisammen, die sich kannten, sich liebten, und sich zu vertheidigen geneigt waren. Er sorgte nur, daß eine Verbindung unter ihnen gemacht, und erhalten werde.

Er ging nicht mehr von diesem Theile des Heeres fort, sondern wo die Reiter lagerten, wurde ihm ein Zelt gebaut, in welchem er mit seinen Söhnen wohnte.

Es wurden stets die Übungen der Aufstellung der Auflösung und der Wiedervereinigung gemacht, und es wurden die Kundschafter und die Wachen entsendet. Noch kamen hie und da Männer des Waldes, und reihten sich ein.

Von den andern Theilen des Lagers schollen die Töne herüber, wie sie sich auch entweder einübten, oder sich erlustigten, oder wie Zuzüge kamen, oder wie sie Mittel des Lebens einbrachten, die sie irgendwo erraft hatten.

Witiko ging öfter zu dem Herzoge, und auch die anderen kleinen Führer der Waldleute wurden zu ihm beschieden. Er fragte um die Dinge, die sie betrafen, und sprach dann über die Dinge. Er ritt auch einige Male an diesen äußersten Theil des Heeres.

Die vorzüglichsten Herren und, die seinen Rath bildeten, waren um ihn, die]1
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1 Ersetzender Text auf der Beilage zu Witiko 161 und 162
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