Witiko

H155, S. 203a


im Waffengewande einem Waffenhelm auf seinem Haupte auf dem Pferde sizend in dem Hofe der Burg. Neben ihm saß auf ihrem Rosse ebenfalls im Waffengewande die Herzogin Gertrud. Neben der Herzogin war auf einem schwarzen Rosse Dimut die Schwester Rownos in Waffen. Dann waren noch mehrere Frauen und Mädchen auf Pferden. Einige hatten Waffenkleider an, die anderen waren in dunkeln weitfaltigen Gewändern. In der Nähe waren auf ihren Pferden die Männer, die zu Diepolds Geleite gehörten. Er gab den Männern ein Zeichen, sie griefen in die Zügel ihrer Pferde, er sezte sich mit der Herzogin und denen, die zu ihm gehörten, in Bewegung, die Männer folgten. Sie ritten durch Gassen und an Häusern vorüber zu den Mauern, die gegen drohende Feinde vertheidigt werden sollten. Da war Jurik mit seinen Männern, die ihren Raum besezt hielten, und sich gegen den Befehlshaber aufstellten, da waren die Männer Nemoys, die von dem Rande der mittäglichen Wälder stammten, und jene, die sich zu ihnen gesellt hatten, da war Chotimir mit denen aus Decin und den umliegenden Gefilden, da war Diwis der Zupan mit allen, die ihm zugewiesen worden waren, da war der alte Lubomir mit seinen Sippen mit seinen und ihren Männern und mit denjenigen, über die er zu befehlen hatte. Es fehlte einer,
Randnotiz: [Dalimil]Pustimir
der ein fröhliches Leben gewesen war, und die Männer aller erheitert hatte. Seine Männer hatten sich denen Lubomirs zugesellt, er hatte sie unter sie eingetheilt, als ob nichts fehlte, und er richtete die Ordnungen, als ob kein wichtiges Glied fortgefallen wäre. Da war der alte Bolemil mit seinen zahlreichen Sippen und Männern, die von dem Abende des Landes gekommen waren, und mit denen, die man ihm zugestellt hatte.
Randnotiz: Rest der Sippe Bolemils
Dalimil, der gerne das grüne Kleid getragen hatte, war nicht zugegen. Er lag jezt in dem braunen Sammetgewande, auf das man das leuchtende Gold geziert hatte, in der langen Ruhe in den Gefilden von Taus, bis ihn die lezten Posaunen weken würden. Bolemil saß in dem Stuhle, welchen man ihm hergerichtet hatte, und leitete die Seinigen. Er stand auf, da Diepold heran ritt, und zeigte ihm seine Männer. Diepold zeigte ihm Ehrerbietigkeit und so die Herzogin und die Frauen und Jungfrauen. Dann waren die Männer, die von den Gefilden von Taus höher hinan gegen Mittag in den Wäldern sassen: Wenzel von Winterberg mit den Männer, die unter ihm waren, Wyhon von Prahatic mit denen, die ihm folgten, Rowno von Rowna mit den Seinigen und denen, die ihm von Witiko übergeben worden waren, Diet von Wettern und seine Leute, Hermann von Attes, welcher kaum von seiner Wunde genesen war, und sizen mußte, mit denen, die unter ihm standen, und Wernhard von Ottau und seine Leute.
Randnotiz: Osel mit den 2 Knaben
Sie stellten sich vor dem Befehlshaber in Ordnung, da er gegen sie heran geritten war. Die Männer von Plan vom schwarzen Bache von Rowna sahen auf Dimut, welche in sehr schönen Gewändern auf einem schwarzen Rosse neben der Herzogin ritt.
Randnotiz: Sie konnte nicht xxx (?))
Sie blikte freundlich auf die Männer, redete aber nicht mit ihnen und nicht mit Rowno, und ritt mit der Herzogin weiter. Dann war Ctibor mit Leuten von Austi, ¢dann war Heinrich der Bruder des Herzogs mit Leuten der faltigen Gewänder, die er von dem Lande Budissin hergebracht hatte, ¢und mit allen denjenigen, die unter seinen Befehl gestellt worden waren. Unter diesen befand sich Ben, der Sohn des Mannes, der auf dem Berge Wysoka ein Führer gewesen war, und jezt in der Gruft des heiligen Veit den langen Schlaf schlief.1 Dann war der alte Preda, Wsebor und Milota.

Auf den Mauern waren Werkzeuge aufgestellt, um tödtende Gegenstände auf die Feinde senden zu können. Bei Lubomir Bolemil Chotimir waren besonders große Pfeilgerüste aufgerichtet. Bei den Männern des Waldes stand eine Schleuder, welche ungeheure Steine zu werfen im Stande war. Dann befanden sich auch an verschiedenen Stellen Einrichtungen, durch die man

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