Witiko

H128, S. 160


law seinem Sohne Wladislaw gerathen und ihm gebothen hatte, sein in Sadska erworbenes ¢Recht¢ auf dich zu übertragen, doch Wladislaw es nicht gethan hat, und sein Recht daher bestand. Jezt aber hat er es weggeworfen, es fällt auf dich, die unrechten Männer stehen gegen dich in den Waffen, du bist der Herzog, und ich bin gekommen, für dich meine Pflicht zu thun."

"Seht ihr, ihr thörichten Reiter von Chynow, ich habe es gesagt, daß er kommen wird," rief der Herzog xxx. "Nun, Witiko, du gutes junges Blut, es freut mich, daß du da bist, mehr, als ich sagen kann. Das Land braucht Ehre, und du siehst sie hier um mich versammelt. Du kannst nun wie diese Männer, die du hier siehst, ohne von meinen Wachen angehalten zu werden, in mein Zelt kommen, wenn du willst. Ihr werdet an dem äußersten rechten Ende des Heeres sein, und Smil wird die Obereintheilung bei euch übernehmen. Ihr könnt vielleicht meinen treuen Diener Nacerat euch gegenüber finden. Wir haben hier berathen, und was der Rath beschloßen hat, soll nun zur Ausführung kommen. Meine Herren und Freunde, ich danke euch für die Zeit und Anstrengung, die ihr mir gewidmet habt, ich verabschiede euch, daß jeder sofort nach eigenem Ermessen handeln kann."

Nach diesen Worten neigte er sich gegen alle, nahm seine Haube, und sezte sie auf.

Bolemil sagte zu Witiko: "Du hast doch den rechten Weg gefunden."

"Ich habe ihm gesagt, daß er ihn finden wird," sprach Lubomir.

Witiko neigte sich vor dem Herzoge, und zog sich zurük.

Die Herren, welche gesessen waren, erhoben sich von ihren Sizen.

Da Witiko zu den jungen Männern gekommen war, die an der Thür standen, umgaben sie ihn, begrüßten ihn, reichten ihm die Hände, und drükten ihm die seinigen.

Sie traten seitwärts, um die Bischöfe und die Herren an sich vorüber hinaus zu lassen, dann gingen sie mit Witiko in das Freie, und als die Prinzen Diepold und Heinrich ihre Pferde bestiegen hatten, um in ihr Lager zurük zu kehren, als sich die Bischöfe auf den Weg nach ihren Zelten begeben hatten, als Bolemil in seiner Senfte fortgetragen worden war, und Lubomir und die andern höheren Herren sich entfernt hatten, erbathen sich Odolen, Welislaw, Casta, die Söhne Smils und Ben der jüngere, denen sich noch einige anschloßen, Witiko in sein Lager zu den Waldmännern zu geleiten, und da er kein Pferd bei sich hatte, [gingen] ließen auch sie ihre Pferde zurük, und gingen mit ihm auf dem Wege, auf dem er hergekommen war, in sein Lager.

Dort hatten indessen die Männer von dem oberen Plane aus Stangen, Balken und aus grobem Wolltuche, das sie mit sich geführt hatten, für Witiko ein Zelt errichtet.
Randnotiz: xxx
Es brannten mehrere Feuer, und an einem kochte Urban, welcher ein sehr schöner junger Mann mit rothen Wangen blauen Augen und blonden Haaren und ein Neffe des Schmiedes Peter Laurenz war, Speisen, und that sehr rührig dabei. Als sie Witiko mit

Federprobe: Witiko