Witiko

H126, S. 154

Nach diesen Worten sprang Rowno hervor, und rief: "Witiko von Plana, du Sohn deines Vaters Wok, du bist ein guter und kluger Mann, wenn du auch jung bist, du hast Recht, sie wollen uns unterdrüken und berauben, du meinst es gut mit denen, die nicht große Macht und großen Glanz haben, um andere auszubeuten, und du meinst es gut mit dem Volke, das im Schweiße seines Angesichtes sich sein Brod erwerben muß. Ich werde mein Pferd satteln lassen, und meine Reiter werden ihre Pferde satteln, und wir werden mit dir zu dem Herzoge reiten und meine Fußgänger werden sich richten, und werden mit uns gehen."

Dann trat Diet von Wettern hervor, und sagte: "Sie sollen uns nicht in unserem Besize stören, den wir von unsern Vätern ererbt haben, du siehst jezt Witiko, daß Wladislaw der rechte Herzog ist, und daß er uns schüzt. Ich gehe mit meinen Reitern, die die Waldpferde haben, und mit meinen Fußgängern, die sich aus dem Walde die Spieße geholt haben, mit dir zu dem Herzoge."

Dann sagte Wernhard von Ottau: "Ich gehe mit meinen Leuten auch mit dir, Witiko, zu dem Herzoge.<">

Hierauf trat Osel von Dub vor, und sprach: "Ich habe meinen drei Knaben die Haare festlich beschneiden lassen, daß sie in das Jünglingsalter eintreten, und daß sie tüchtig werden. Ich habe sie mit mir in das Feld genommen; aber ich wollte eher, daß sie todt und blutig auf dem Felde liegen bleiben, als daß der Übermuth geduldet würde, den jener blaugekleidete Knabe, der in der Sonne schimmerte, gesprochen hat. Es ist nun so geworden, wie du vermuthet hast Witiko, aber die sind nicht Verräther geworden, die ich in jener Nacht in Rownos Thurme, die wir mit einander zugebracht haben, genannt habe, und andere sind es geworden, daran ich nicht gedacht habe, und möge dieser schurkische Nacerat in den tiefsten Grund der Hölle fahren. Ich führe meine drei Knaben und meine Männer mit dir zu dem Herzoge, Witiko."

"Ich gehe auch mit dir, Witiko," sagte Wolf von Tusch.

Hierauf erhob sich eine Stimme in dem Haufen, welche rief: "Lasset mich reden."

"So rede, du Mann unter den Leuten," rief Rowno, "und komme hervor".

Da drängte sich unter den Männern, welche hinter Witiko standen einer nach vorwärts, der groß gewachsen war, und breite Schultern hatte, die mit grobem grauem Wollzeuge bedekt waren. Er hatte statt des Spießes nur eine eiserne Stange, und an seinem linken Arme hing mit einem Riemen eine eiserne Keule. Es war Peter Laurenz der Schmied von Plan. Da er heraus gekommen war, und im Freien stand, sprach er nicht.

"So rede nun," sagte Rowno.

Der Mann suchte seine Stimme zu[sammen] gewinnen und sprach: "Männer von uns! ihr habt es gesehen, wie der junge Reiter gekommen ist, und er hat im Winter in dem Hause seiner Mutter die Einkehr genommen, und ist da geblieben, und er ist zwei Jahre bei uns geblieben, und er wäre nicht fort gegangen, wenn er nicht in den Krieg gegangen wäre, und wir sind auch in den Krieg gegangen. Er hat das Gewand getragen wie wir, wir sind an dem Feuer seiner Leuchte gesessen, und er ist auch an dem Feuer

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