Witiko

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und andere, die sich in der Nähe desselben Eigenthum erworben hatten. Endlich gelangte er ins Feld, wo ihn Diet erwartete. Witiko besah nun die Felder mit den Saaten, zwischen denen Bäume und Steine waren, er sah Wiesen, die mit Gebüschen und rieselnden Wässern in die Tiefe abgingen, er sah die Weiden, die mit Bäumen und Felsen höher in das Trokene stiegen, und er sah den Wald, welcher das Holz zu dem Bauen und Brennen lieferte, welchen man durch Reuten zu überwältigen strebte, und in welchem das manigfaltige Wild seine Wohnsize hatte.

Am andern Tage gab ihm Diet einen Mann mit einem Pferde mit der im Walde neben ihm reiten mußte, und der ihm den Weg zu einem Schlage zeigen mußte, den man zu einer Kirche reutete, die man für die manigfachen Bewohner des Waldes zu erbauen im Sinne hatte.

Als die Männer zwei Stunden im Walde geritten waren, kamen sie in eine Lichtung hinaus, in welcher Stämme geschlagener Bäume lagen, in welcher an verschiedenen Stellen Feuer brannten, um das überflüssige Reisig zu verzehren, in welcher mehrere Kühe Ochsen und Ziegen weideten, in welcher einige Hütten aus Balken und Baumrinden erbaut waren, und in welcher Männer Weiber und Kinder mit Säge Axt Karst und Händen zur Reinigung arbeiteten. Die Männer hatten alle die groben grauwollenen engeren Kleider an, die in Theilen des Waldes gebräuchlich waren, und die Frauen trugen die kurzen Faltenröke, und hatten ein Tuch um das Haupt gebunden.

"Das ist der Kirchenschlag," sagte der Mann, der Witiko begleitet hatte, verabschiedete sich, empfing einen kleinen Lohn, wendete sein Pferd, und ritt in dem Walde gegen Wettern zurük.

Witiko stieg ab, gab seinem Pferde einige Nahrung, die er von Wettern mitgenommen hatte, und tränkte es mit Wasser aus einer nahen Quelle. Er redete mit den Leuten, ging auf der Lichtung herum, und betrachtete ihre Arbeiten. Nach einer Stunde nahm er einen der Männer als Wegweiser nach dem Wangetschlage, und ritt in der Richtung gegen Mittag, die er von Wettern her eingeschlagen hatte, weiter.

Nachdem sie wieder zwei Stunden auf ihrem Wege in dem Walde zugebracht hatten, kamen sie abermals in einen Schlag hinaus. Derselbe war aber schon vor vielen Jahren gemacht worden. Es standen jezt zerstreut Häuser auf ihm, und er enthielt Felder Wiesen und Hutweiden. Der Führer geleitete Witiko zu einem kleinen Häuschen, das aus Steinen erbaut war, und ein sehr breites flaches Dach aus Brettern hatte, auf denen graue Steine lagen. Als sie vor demselben angekommen waren, sagte er zu Witiko: "Das ist Huldriks Haus."

"Ich danke dir," sagte Witiko, und reichte ihm eine kleine Gabe vom Pferde.

Der Führer nahm sie, verabschiedete sich, und schlug wieder den Rükweg in den Wald ein.

Aus dem Häuschen aber kam, da Witiko abgestiegen war, ein alter Mann mit weißen Haaren. Er ging auf Witiko zu, und da er ihn angeschaut hatte, rief er: "So ist

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