Witiko

H115, S. 120b


standen auf hohen Unterständern vier große menschliche Gestalten, die aus Eichenholz geschnizt waren.

Als die Männer die Mitte [der] dieser Stube erreicht hatten, blieb Lubomir stehen, und sagte: "Sei mir willkommen, Witiko. Wofür willst du mir danken?"

"Ihr kennt mich?" fragte Witiko.

"Du bist mit mir an dem Sterbebette des gütigen Herzoges Sobeslaw gewesen," erwiederte Lubomir, "und bist für ihn in eine Sendung gegangen, welche dir hätte gefährlich werden können."

"Nun, ich danke euch dafür, daß ihr in dem großen Saale des Wysehrad für mich gesprochen habt," sagte Witiko.

"Ich habe nicht für dich gesprochen," antwortete Lubomir, "sondern für die Sache. Aber es hat mir sehr wohlgefallen, was du gethan hast, und es freut mich, daß du zu danken gekommen bist. Du siehst, wir sind hier von dem umgeben, was ein Land biethen kann, das an den großen Wald grenzt. Holz von seinen Bäumen und Felle und Geweihe von seinen Thieren. Die Gestalten, die hier stehen, sind aus der alten Geschichte des Reiches: Samo, Krok, Libusa und Premysl. Der Abt Bozetech, der ein Freund meines Vaters war, hat sie geschnizt, und hat sie ihm gegeben. Von ihm sind sie in meine Hände gekommen."

Als Lubomir dieses gesprochen hatte, kam der Mann Radim, den er um Wein gesendet hatte, in die Stube, und brachte auf einem Tragbrette zwei silberne Becher mit Wein und einen kleinen runden Kuchen. Er stellte das Brett auf einen Tisch, und entfernte sich wieder.

"Nun, Witiko, nimm den Wein des Willkommens, und brich das Stükchen Kuchen dazu," sagte Lubomir.

Witiko nahm einen der silbernen Becher, und trank etwas Wein daraus. Als er ihn wieder hingestellt hatte, brach er ein Stükchen Kuchen ab, und aß es. Lubomir [that das Gleiche] xxx. Dann sagte er: "Du bist sehr gerne in meinem Hause aufgenommen, Witiko, und wirst in demselben als Gast geehrt werden, so lange du in ihm verweilen willst. ¢Jezt seze dich auf einen der Stühle neben mich.¢"

Er wies auf einen Stuhl neben [einem] dem mittleren Tische, Witiko sezte sich auf denselben, und er auf den [der zunächst stand] nächsten.

Dann sagte Witiko: "Ich danke euch für die gute Aufnahme, ich werde in eurem gastlichen Hause, wenn ihr es erlaubt, nur einige Tage verweilen."

"Thue nach deinem ¢Wohlgefallen¢," antwortete Lubomir, "ich sage dir nur,

Randnotiz: xxx