Witiko

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das ist wahr, und sie möchten deßhalb Unfried anzetteln; aber wir und tausende stehen lieber zu einem einzigen mächtigen Manne, der uns schüzt, als daß wir uns von mehreren plagen lassen, damit sie prassen, und in schimmernden Kleidern einher gehn."

["Das kann aber gerade] "Und das, meinen sie, könnte zum Streite führen," antwortete Witiko.

"Gegen den Muthigen fehlt der Muth," sagte Rowno[,]." [wie u]Unsere alten Priester haben erzählt [haben], daß gegen Premysl den Mann Libusas kein wilder Herr des Landes den Arm [zu erheben] auf zu heben versucht hat."

"Und möchte nur unser Wladislaw immer ein solcher Premysl sein," entgegnete Osel, indem er wieder zu seinem Size ging.

"Der hochehrwürdige Bischof Zdik hat sich mit seinem Leben für ihn verbürgt," antwortete Rowno.

"Als der erlauchte Herzog Sobeslaw im Sterben lag," fügte Witiko hinzu, "habe ich ihn zu seinem Sohne Wladislaw sagen gehört: [Halte dich nicht an Nacerat. Denn die Aufrührer werden unter Wladislaw ihre Ziele nicht erreichen."] Unterwirf dich Wladislaw. Nacerat wird gegen ihn nicht siegen."

"Es haben [es] die Männer in Prag erzählt, daß er so gesagt hat," entgegnete Rowno.

["Aber Nacerat ist ja kein Aufrührer," erwiederte Osel, "er hat] "Das hat er im Sterben gesagt, da sein Sinn irrte," rief Osel, "Nacerat hat ja den Herzog Wladislaw auf den Fürstenstuhl geführt, er ist der mächtigste Mann in dem Lande Böhmen, und wenn auch die Angehörigen Bolemils und wenn Diwis und Bozebor und Wsebor und Lubomir versucht sein [sollten] möchten, den jungen Wladislaw den Sohn Sobeslaws auf den Herzogstuhl zu führen, so werden sie es gegen Nacerat nicht zu unternehmen wagen."

"Der Herzog hat auch gleich im Beginne seiner Herrschaft auf seine Kriegsmacht gesehen," sagte Rowno, "er [ist in dem Lande herum gereist, wie uns die Nachrichten erzählen, und hat viele seiner Burgen besucht] vermehrt sie, und ist im Lande gewesen, die Burgen zu stärken. Er hat Otto den Sohn des schwarzen Otto [von Rußland] zurük bringen lassen, und ihm das Herzogthum Olmüz gegeben, und der junge Wladislaw der Sohn des verstorbenen Herzogs Sobeslaw ist bei ihm in Prag voll Ehren und Reichthümer. So hat er sich zwei Freunde gewonnen. Er hat die einundzwanzigjährige Gertrud die Schwester des Markgrafen Leopold von Österreich geheirathet, und ist dadurch der Stiefschwager des deutschen Königs Konrad geworden und der Schwager des Markgrafen von Österreich, der, wenn er das Herzogthum Baiern, mit dem ihn der König Konrad belehnt hat, dem Anhange des stolzen Heinrich zu entreißen vermag, der mächtigste Herr in den deutschen Ländern [ist."]wird."

"Er wird es ihm entreißen, weil der stolze Heinrich gestorben und sein Sohn der andere Heinrich nur ein Büblein ist," sagte Osel.

["Indessen geht es auch bei uns in dem Walde vorwärts," entgegnete Rowno,"] "Nun so ist es ja recht, und alles ist gut," entgegnete Rowno, "und wir haben zu Hause Raum, uns zu bewegen. Im Walde geht es auch vorwärts, Witiko. [d]Die Hlenici bauen eine Kirche, und es werden noch mehrere entstehen,