Witiko

H111, S. 112b

"[Wir haben] [Die Meinigen besizen] Unsere Angehörigen <haben/besizen> Gründe in Pric," entgegnete Witiko, "aber ich bin tiefer in den Wald gegangen."

"Du bist tiefer in den Wald gegangen," antwortete Osel, "weil du zu denen gehörst, die sich dem Herzoge Wladislaw [entgegen gesezt]widersezt haben."

"Ich gehörte nur zu Sobeslaw," erwiederte Witiko, "und habe einen Auftrag von ihm vollführt. Da er starb, bin ich frei geworden. Alle andern Dinge lagen nicht in meinen Verrichtungen."1

"Bist du nach der Wahl gleich zu Sobeslaw gegangen, und hast du ihn sterben gesehen?" fragte Rowno.

"Ich habe ihn sterben gesehen," sagte Witiko, "und habe es gesehen, wie ihm alle das Geleite in die Gruft gegeben haben."

"Wir haben es ihm auch gegeben," sagte Rowno, "und der Herzog hat ihn auch geleitet. [Er] Sobeslaw war ein guter Mann für das Land bis auf den Tag von Sadska. Und wie hast du nach [der] seiner Bestattung von Prag fortkommen können?"

"Der Herzog hat befohlen, daß man mich ungekränkt ziehen lasse," entgegnete Witiko.

"Er ist gerecht," sagte Rowno, "und richtet die Augen auf seine Pflichten. Da er auf den Fürstenstuhl gesezt wurde, und da die Menschen jubelten, war sein Angesicht blaß und traurig. Hast du die Feierlichkeiten gesehen?"

"Ich bin bei dem todten Herzoge Sobeslaw in Hostas Burg gewesen," antwortete Witiko.

"Es ist gut, daß statt des schwachen Knaben ein starker Mann gewählt worden ist," sagte Rowno, "wie wäre es unglüklich, wenn die Kriege um die Nachfolge wieder entstanden wären. Sie erstreken sich zwar nicht leicht in unsern Wald; aber da jezt auch im Mittage von uns der Streit ist, den der Markgraf Leopold um Baiern führt, mit dem ihn sein Halbbruder der deutsche König Konrad belehnt hat, so könnte leicht auch hieher das Unheil kommen. Aber unter dem Herzoge Wladislaw ist Sicherheit."

"Ich bin noch zu jung, und kann diese Sachen nicht beurtheilen," entgegnete Witiko, "aber erfahrene Männer haben anders gesprochen."

"Das ist der alte Bolemil und der alte Diwis," sagte Osel, "und Lubomir, welche die früheren Kriege gesehen haben, und die aus Alter sich immer fürchten. Die Lechen und die Vornehmen möchten immer

Randnotiz: Sie haben indessen den Lebendigen gegrüßt, entgegnete R. alle, die da waren, haben ihm vor Freude zugerufen, als er zu dem Stuhle Premysls geführt wurde, weil nun das Kämpfen Morden Zerstören, vorüber ist, das eintrat, wenn ein schwacher Mann auf dem Fürstenstuhle saß, und die, welche nach dem Stuhle strebten, xxx Und wenn auch das Unheil schwer in unsern Wald kommt, weil er unwegsam ist, so könnte es doch jezt leicht geschehen, weil im Mittage von uns der Krieg ist, den Verweisungszeichen: vi 1 Absatz am Rand mit senkrechten Strich markiert