Witiko

H109, S. 108b


Ihre Kleider waren abweichend von denen tiefer im Lande. Sie trugen kurze faltige Rökchen, eine Schürze, und hatten weiße oder rothe Tücher um das Haupt und die Schultern.
Randnotiz: Sie trugen nicht wie [xxx] |tiefer| im Lande die |weiten| Gewande

Als der Sommer schon vorgerükt war,
Randnotiz: nahm W. sein Ledergewand
sattelte Witiko eines Nachmittages [Witiko] sein Pferd, und ritt im Schritte gegen Morgen. Er hatte einen Führer neben sich, der an der Seite des Pferdes einher ging. ¢Er war im Ledergewande,¢ und trug sein Schwert. Sie schlugen den Weg durch die Föhren des Morgens ein, und kamen unter ihnen auf die Schneide der Höhe. Von ihr gingen sie in dem Walde in ein Thal nieder, in dessen Grunde ein Bach floß, aus dem Witiko Rehe trinken und in dem er einen Hirsch stehen sah. Witiko durchschritt den Bach, und kam mit seinem Führer wieder in einem Walde aufwärts. Ihre Richtung war immer gegen Morgen. Als sie die Höhe erreicht hatten, ging der Pfad eben fort. Allein die Gegend war hier eine andere. Das Singen der Vögel hatte aufgehört. Statt der Tannen Ebereschen Erlen standen hier nur kurze und dünne Föhren, die kränkelten, ganze Flächen hatten gar keinen Baum, und das Gras war grau und troken.
Randnotiz: xxx
Die Erde hatte eine dunkle aschgraue Farbe, und wo man sie immer rizte, zeigte sie [die gleiche Beschaffenheit] das gleiche Wesen. Sie sezten ihren Weg über diese Ebene fort, an beiden Seiten derselben sahen sie Waldsäume, hatten aber nirgends eine andere Fernsicht.
Randnotiz: xxx
Der Himmel war mit einem leichten Wolkenschleier bedekt, und die Sonne neigte sich zu ihrem Untergange. Endlich hatten sie den Rand der unfruchtbaren Ebene erreicht, und gelangten, da es dämmerte, zu einigen Häusern. Sie ließen aber die Häuser seitwärts liegen, und sezten ihren Pfad in den Wald hinein fort, der wieder schön und hoch war. Im Walde stieg Witiko ab, weil es dort sehr dunkel war, und führte sein Pferd hinter sich. Als sie eine Stunde so gewandert waren, kamen sie in einen freien und lichten Raum. Es war ein Grasboden. Rechts hatten sie ein Wasser wie einen Teich, vor sich hatten sie jenseits des Grases Gebüsch, aus dem dunkle Dächer wie von Hütten ragten, dann war wieder der Wald. Sie hörten einen Ruf, da sie an dem Saum dieses Plazes kamen. Sie blieben stehen. Da war es still. Das Gras war von der Kühle des Abends schon feucht geworden, und glänzte im Mondscheine, das Gebüsch hatte fahle Lichter, der Wald war dunkel, und der Himmel trug weißliche Wolken, welche der Mond durchschimmerte. An dem Saume

Randnotiz: Sie gingen langsam in der Dunkelheit fort. Sie gingen eine ganze Stunde so.