Witiko

H107, S. 104d


auf demselben aus. Er ging in der Gegend herum, und suchte sie zu erforschen. Er sprach mit den Menschen, die ihm begegneten, wenn sie etwa mit einem Ochsengespann auf einem Schlitten aus groben Balken Dünger auf die Felder führten, oder Holz nach Hause brachten, oder wenn sie zu einer Arbeit in den Wald gingen. Er besuchte auch manche, und saß an Abenden in dem Lichte ihrer Leuchte, wie sie sonst in dem Lichte der seinigen saßen. An Sonntägen und Fasttägen ging er in die Kirche, in welcher der Priester mit den weißen Haaren mit Beihilfe einiger Bewohner in kirchlichen Gewändern den Gottesdienst feierte. Nach demselben blieben die Männer auf dem Kirchenplaze stehen, und besprachen sich mit einander.

Als vierzehn Tage seit der Ankunft Witikos verflossen waren, kam ein Mann auf einem Saumthiere gegen das steinerne Häuschen. Er war in ein sehr weites dunkelbraunes Wollgewand gekleidet, das ein starker lederner Gürtel zusammen hielt. Auf dem Haupte hatte er eine große Haube von schwarzen Lammfellen, die über die Ohren und den Naken ging. Er saß zwischen zwei Päken von rauher Dachshaut auf seinem Thiere. Als er in den Hof des Häuschens gekommen war, gingen Witiko und Martin hinaus. Der Mann stieg von dem Saumpferde, wendete sich gegen Witiko, und sprach: "Bores läßt euch sehr schön grüßen, und glaubt, daß nichts fehlen werde."

"Ich danke dir," sagte Witiko, "wann bist du in Hostas Burg weggeritten?"

"Vor eilf Tagen," entgegnete der Mann, "der Schnee hindert das Weiterkommen sehr."

"Nun du bist für diese Jahreszeit gut genug weiter gekommen," antwortete Witiko, "lasse dein Pferd abpaken, versorge es, und gehe dann in die Stube, daß man dir Erquikung gebe."

Martin und der Knecht lösten die Päke von dem Pferde, und trugen sie in Witikos Schlafkammer. Der Mann führte das Pferd in den Stall, und ging dann in die Stube. Dort legte er sein braunwollenes Oberkleid und seine Lammshaube ab, und sezte sich an den Tisch. Man stellt ihm Bier und Brod vor.

Witiko war indessen in die Kammer gegangen, um nach dem Inhalte der Päke zu sehen. Martin und der Knecht hatten die Riemen gelöst und Witiko schlug die rauhen Dekel zurük. Im Innern der Behälter zeigten sich nun Dinge, welche zu der Bekleidung und Ausrüstung eines Mannes gehörten. Witiko begann, sie heraus zu nehmen, und sie in die Truhe zu legen, die in der Kammer stand. Als er eine Zeit in dieser Beschäftigung fortgefahren war, kam

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