Witiko

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auch an einem. Man sprach wie gestern von verschiedenen Dingen, und um die neunte Stunde entfernten sich die Männer, und gingen nach Hause.

Am dritten Tage war es ungefähr wie an den vorhergegangenen zwei Tagen.

Am vierten Tage kam gegen den Mittag ein Mann auf einem Saumthiere gegen das steinerne Haus. Er war in ein sehr weites dunkelbraunes Wollgewand gekleidet, das ein Ledergürtel zusammenhielt. Auf dem Haupte hatte er eine Haube von schwarzen Lamfellen, die über die Ohren und den Naken ging. Er saß zwischen zwei Päken von rauher Dachshaut auf seinem Saumpferde. Als er in den Hof des Hauses gekommen war, gingen Witiko und Martin hinaus. Der Mann stieg von seinem Thiere, und sagte: "Bores läßt euch sehr schön grüßen, Witiko, es wird nichts fehlen."

"Das ist gut," sagte Witiko, "wann bist du in Hostas Burg weggeritten?"

"Vor neun Tagen," antwortete der Mann, "der Schnee hindert das Weiterkommen sehr."

"Du bist gut genug weiter gekommen," sagte Witiko, "Raimund wird die Päke abschnallen helfen, du bringe dann dein Pferd in den Stall, und gehe darauf in die Stube, daß man dir eine Erquikung gebe."

Martin rief nach Raimund, und da er gekommen war, lösten sie die Päke von dem Saumthiere, und [Ma] Raimund trug sie in Witikos Kammer. Witiko folgte ihm. Der Mann brachte das Pferd in den Stall, und ging dann in die Stube. Dort legte er sein braunwollenes Oberkleid [ab] und seine Lammshaube ab, und sezte sich an den Tisch. Man gab ihm Bier und Brod.

Witiko ging in die Kammer, kam bald darauf wieder heraus, und trug ein Päkchen in der Hand, das in Fuchsfell genäht war.

"Da ist etwas an einem meiner zwei Päke angebunden gewesen, das ich nicht kenne," sagte er.

["xxx]"Es wird schon recht sein," entgegnete der Mann, "Bores hat es mir gegeben, und hat gesagt, ich soll sehr acht darauf haben, deßhalb habe ich es an einen Pak gebunden."

Witiko trennte die Naht, und es kam ein sehr schlechter Gürtel aus dem Fuchsfelle. Der Gürtel hatte eiserne Bukeln, und war mit Leder gefüttert. Als Witiko nocheinmal in dem Fuchsfelle nachsah, fand er ein Papier, auf dem von Bores Hand geschrieben stand: "Die hocherlauchte Herzogin Adelheid hat manchem Manne des verblichenen Herzoges ein Ding des Herzoges gegeben, und dir Witiko gibt sie den Gürtel, den der Herzog auf dem Sachsenzuge getragen hat, sie gibt ihn dir, weil der Herzog gesagt hat, du seiest auf jenem Zuge klug gewesen, und sie gibt ihn dir, weil der Herzog [ge]ebenfalls gesagt hat, daß du [für ihn] in eine große Gefahr für ihn nach Prag gegangen bist."

Witiko hielt den Gürtel eine Zeit in der Hand, und betrachtete ihn. Dann ging er in seine Kammer, und legte ihn in das Fuchsfell gewikelt in die Truhe.

Hierauf öffnete er die rauhen Päke, und nahm die Dinge, die in ihnen waren