in heitern kalten Märznächten ferner klang als in den finstern Nächten des Winters.
Als die halbe Zeit des Lenzmondes vergangen war, kamen laue Winde, sie nahmen den Reif von den Wäldern, daß sie dunkel und fast schwarz in dem Schnee da standen, und röthliche Streifen zeigten, die die Buchenstände waren, an denen sich die Knospen der künftigen Blätter schon schwellten. Und ehe viele Tage vorüber waren, floß das Wasser des Schnees in die Thäler, oder wurde von der Erde eingesogen, so daß nicht das kleinste Häufchen mehr von demselben zu erbliken war.
Randnotiz: Die Blätterknospen schwellten und endlich floß der Schnee als Wasser.
Der Kreuzberg, der sich immer als weiße Erhöhung gezeigt hatte, stand jezt in dem dunkeln Graugrün seiner Wacholdergestrüppe da, die Felder waren braun oder schwärzlich, und in der fahlen Farbe der Wiesen des Thales lag weithin die blaue Schlange der Moldau.
Martin und der Knecht begannen die Arbeiten des Frühlings. Die Felder, welche zu dem Häuschen gehörten, wurden gedüngt, in den Wiesen wurden Gräben gezogen, und sie wurden von Unreinigkeiten, die der Winter über sie gebracht hatte, gesäubert. An trokenen Stellen wurden die Äker von dem Ochsengespanne des Häuschens gepflügt und geeggt. Witiko half bei vielen Dingen, und wenn die Arbeit sich drängte, wurden Leute für den Lohn des Tages gedungen.
Die Wintersaaten ergrünten, die Sommersaaten waren untergebracht, die Wiesen färbten sich dunkel, und ¢alles bekam ein heiteres Kleid.¢
Am Rand: xxx
Der Waldkirschbaum, der im Herbste die kleinen schwarzen Kirschen bringen sollte, war von schneeweißen Blüten überdekt, die Schlehe blühte und der Kreuzdorn, an den Gräben und Bächen der Wiesen leuchtete das Gelb der Butterblumen und das Weiß und Roth anderer, der Holzbirnbaum und der Waldapfelbaum bekamen Blüthen, die Tannen sezten die neuen lichtgrünen Sprossen an, und endlich öffnete sich auch die Blume der lichteren und dunkleren Waldrose mit den fünf Blättern die am Hage des Waldes stand.
Die Rinder gingen auf ihre Weiden, so auch die kleinen Thiere die Lämmer Ziegen und xxx, und die Kinder spielten jauchzend und schreiend
(1) [a]n freier
(2) in der freie[r]<n> Luft.
Als die Blüthen schon längst vorüber waren xxxst, und als die Arbeiten der Felder ruhten, sattelte Witiko sein Pferd sorgfältiger als gewöhnlich, kleidete sich in sein Ledergewand, gürtete sein Schwert um, und ritt eines Nachmittages in Begleitung eines Mannes, der der Wälder ¢kundig war¢, von dannen. Der Mann ging neben ihm [zu Fuße] xxx. Witiko ritt gegen Morgen
Randnotiz: auf jenen |sanften Hang|
; aber nicht den gewöhnlichen Weg der Felder, sondern die sanfte Anhöhe hinan, auf welcher die Föhren standen. Da sie die Schneide der Anhöhe erreicht[en] hatten, schlugen sie den Pfad ein, der in dichtem Walde in das nächste Thal hinab leitete. In dem Grunde des Thales floß ein Bach. Witiko sah xxx eine Herde Rehe über eine kleine Waldblöße fliehen, er sah einen Hirsch aus einer Quelle trinken, und hörte das Singen und Rufen der Vögel in den Zweigen. Nach einer geraumen Zeit leitete das Thal wieder gegen eine flache Höhe, auf welcher dann der Pfad eben hinlief. Es war hier der Boden
Randnotiz: Kamen sie jenseits in das wilde mit Wald bedekte Thal xxx bis der Saumpfad wieder auf eine kurze Ebene fortlief. Seite rechts oben mit quergestrichener Null markiert