Programm
5. Innsbrucker Winterschool „Potenziale der Angewandten Linguistik"
Sprache und Konflikt
Praktiken – Formate – Normen
11.-13. November 2020 | Online
Organisation: Claudia Bucheli Berger, Monika Dannerer, Heike Ortner, Beatrix Schönherr (Institut für Germanistik, Universität Innsbruck)
In der fünften Innsbrucker Winterschool „Potenziale der Angewandten Linguistik“ (PAL) widmen wir uns dem Thema „Sprache und Konflikt. Praktiken – Formate – Normen“. Konflikte sind in der alltäglichen Kommunikation auf privater, institutioneller, massenmedialer und gesellschaftlicher Ebene allgegenwärtig. Wurzeln von Konflikten sind zumeist Divergenzen im Hinblick auf Interessen, Einstellungen, Wissen, Meinungen, Normvorstellungen und Bewertungen, aber auch divergierende materielle und anderweitige Ressourcen sowie die ungleiche Verteilung von Macht und sozialer Teilhabe. Überdies können auch Missverstehen und Missverständnisse Konflikte anstoßen oder an ihrer Aufrechterhaltung (und Beilegung) beteiligt sein. Der Schwerpunkt der diesjährigen Winterschool liegt auf Konflikten, die verbal ausgetragen werden bzw. sich (auch) verbal manifestieren bzw. die – zumindest in spezifischen Teilbereichen der Gesellschaft – eine gewisse Manifestation erreicht haben und mit pragma-, gesprächs‑, sozio- und diskurslinguistischen Mitteln analysiert werden können. Gegenstand des Konfliktes kann dabei völlig Unterschiedliches sein: Politische wie religiöse, weltanschauliche oder auch wissenschaftliche Überzeugungen, Ideologien, ökologische und soziale Themen, aber auch die Sprache selbst bzw. ihr „angemessener“, „reiner“, „richtiger“ Gebrauch. Das Thema erlebte in der Linguistik u.a. in den 1990er Jahren eine intensive Bearbeitung, vor allem aus gesprächs- und diskursanalytischer Sicht. Vor dem Hintergrund neuer Ansätze, aber auch sich wandelnder Konfliktformen, Medien und Konfliktthemen soll die Winterschool eine Zusammenschau und Neu-Verortung bieten.