Lesung und Poetik-Vorlesung mit Oswald Egger

20. Mai Montag 19 Uhr: Lesung 21. Mai Dienstag 10.30 – 12 Uhr, 16.30 – 18 Uhr: Poetik-Vorlesung Veranstaltungsort: Literaturhaus am Inn

Kommende Woche beginnt die diesjährige Poetik-Vorlesung, die vom Institut für Germanistik in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus am Inn und dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv veranstaltet wird. Zu Gast ist der Sprachkünstler Oswald Egger, dessen Texte den Echoraum der Sprache zum Klingen bringen und facettenreiche intermediale Verbindungen eingehen.

Oswald Egger zur Poetik-Vorlesung in Innsbruck: „Im Raum stehen, Zeit werden, in beide eingehen, überhaupt: Zugang haben, ins Wort fallen, betreten schweigen davon oder beredt sein: Die Und-Gestalt der Sprache will verkörpern und befähigen, die Dinge unbedingt, d.h. außerhalb ihren geläufigen Wegzusammenhängen und den sie umringenden Bedingungen zu denken und zu sehen. Das unvordenkliche, oft implizite Wissen der Silben und Stillen, die selber unerinnerte Erfahrung in Bedeutung und Gebrauch der Wörter um die Sachen soll in wechselständigen Figuren der Ähnlichkeit spekulativ anverwandelt werden und, in Frage gestellt, erscheinen – was man unter dem Ton einer Rede verstehen kann, ohne Wort für Wort zu verschwenden an die Verständigung: Ist Sinn Form? Ist Unsinn keine? Hat keinen Sinn keine Form? Wie ist es für ein Wort, zu meinen, was es tut? Was wird ein Satz? usw. …: Es werden elementare Verfahrensweisen u.a. sprachlicher Darstellung sowohl bildlich untersucht als auch Wort für Wort veranschaulicht, durchmustert und eingeübt: darbietend, editorial, ausmalend. Erprobt und erforscht werden dabei Grundlagenfragen in Verbindung mit gezielten, auch ungelösten Problemen und manchmal offeneren Fragen des poetischen Tuns. In Form von Worten und Formen ohne Worte werden Fälle und Exempel erörtert und erwogen, in denen „Sagen“ „Tun“ heißt und „Nichts tun“ etwas anderes als „nichts zu machen“. Stets im Begriff, die Frage nach der Frage, worauf „Wort für Wort“ die Antwort ist, nachzustellen als bewegliche, agile Konstellation mit Mobilität zwischen den Medien, nach den Mustern (auditiv, visuell, performativ, spielend und solitär) von Buchstäblichem und Wortwörtlichem ineinander: ‚Wenn wir heraushaben, warum uns die Dichter gefallen, dann wissen wir das übrige auch.‘ (Jean Paul)“

Oswald Egger, geboren 1963. Seine Prosa und Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet (u.a. Oskar-Pastior-Preis, Georg-Trakl-Preis für Lyrik). Seit 2011 ist er Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Egger lebt auf der Raketenstation Hombroich.

Den Auftakt der Poetik-Vorlesung bildet eine Lesung des Autors am Montag 20. Mai, 19 Uhr: Literaturhaus am Inn. Begleitet und moderiert wird die Poetik-Vorlesung von Oswald Egger von Eleonore De Felip. Kurzentschlossene, die Oswald Eggers Vorlesungen folgen wollen, sind sehr willkommen. Wer ein Zeugnis (siehe Vorlesungsverzeichneis) erwerben will, muss sich mit Frau Mag. Dr. Eleonore De Felip (Eleonore.DeFelip@uibk.ac.at) in Verbindung setzen.

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