Innsbruck unter Eis

Kurze Zeitreise in die letzte Eiszeit gefällig? Geologisch gesehen eine Spritztour, denn der Höhepunkt derselben war gerademal vor etwa 25.000 Jahren.

Die Faktenlage: Eisobergrenze im mittleren Inntal auf 2350 m Seehöhe, d.h. der Patscherkofel lag unter Eis (daher seine runde Gipfelform), höhere Berge wie das Brandjoch und die Serles ragten als kleine Spitzen heraus. Über Innsbruck türmten sich somit gut 1700 m Eis.

Das Eis kam von den Zentralalpen im Süden bzw. Südwesten. Der Schwerkraft folgend floss es z.B. durch das Ötztal nach Norden um dann dem Inntal entlang Richtung Bayern zu fließen. Eisverlust fand bereits vorher über das Seefelder Plateau und über die Furche des heutigen Achensees statt – ebenfalls Richtung Bayern. Im Alpenvorland endeten die Eiszeitgletscher mit riesigen Gletscherzungen.

Dieser maximale Vereisungszustand währte nur ein paar Tausend Jahre und vor ca. 21.000 Jahren begannen die großen Gletscherzungen zurückzuschmelzen. Das große Schmelzen ging rasch vonstatten, denn ca. 18.000 Jahre vor heute waren die großen Alpentäler, auch das mittlere Inntal, bereits eisfrei.

Was die Rekonstruktion nicht zeigt: Die Unmengen an großen Gletscherspalten, die diese Talgletscher aufwiesen, sowie die großen Mengen an Gesteinsschutt (Moränenmaterial), die die Gletscher mittransportierten.

Und warum „erlebt(e)“ die Erde solche gigantischen Umweltveränderungen wie Eis- und Warmzeiten? Die Antwort ist nachzulesen unter dem Stichwort Milanković-Theorie.

Nach oben scrollen