Bergbau Lafatsch  

Der Bergsegen von Schwaz beruht auf dem geringen Silbergehalt des dort vorkommenden Erzes. Um das Edelmetall aus dem so-genannten Fahlerz zu extrahieren wurde Blei-Erz benötigt, und zwar in großen Mengen. Das Element Blei tritt in der Natur meist als Bleisulfid auf und wird Bleiglanz genannt (und enthält selbst Spuren von Silber). Das von Schwaz aus nächstgelegene Vorkommen dieses Erzes befindet sich im Karwendelgebirge, und zwar im inneren Vomperloch, im Bereich Lafatsch, sowie kleinere Vorkommen am Hohen Gleirsch und Katzenkopf. 

Spätestens seit dem 15. Jahrhundert wurde in diesen alpinen Regionen Bleiglanz geschürft und mittels Trägern zu den Schmelzhütten ins Inntal gebracht. 

 

kastenalm
Die große Halde des Stefani-Stollens bei der Kastenalm gegen den Reps im Hintergrund

Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Bergrevier Lafatsch (auch "Silberner Hansl" genannt) mit einem rund 900 m langen Stollen von der Kasten Alm unterfahren und reiche Erzvorkommen angetroffen. Ein Abbau erfolgte allerdings nicht.

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Metallisch glänzender Bleiglanz zusammen mit brauner Zinkblende und weißem Kalzit von der Lagerstätte Lafatsch. Bildbreite ca. 7 cm.

Weitere ergiebige Bleiglanz-Lagerstätten wurden in Raum Imst und Nassereith abgebaut. Die größte Lagerstätte befindet sich aber in Südtirol. Im hintersten Ridnauntal wurde die Lagerstätte Schneeberg seit dem 13. Jahrhundert abgebaut und das Bleierz jahrhundertelang durch das Wipptal bis nach Hall i.T. transportiert, von wo es mit Schiffen zu den Schmelzhütten in Schwaz bzw.  Jenbach verfrachtet wurde. Seit 1985 ruht auch dieser Bergbau.

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