Bergbau in Fulpmes

Das mittlere Stubaital weist eine Reihe von kleinen Erzvorkommen auf, die vor Jahrhunderten beschürft und verhüttet wurden. Namen wie Arztal bei Mieders oder die Schmelzhüttengasse in Fulpmes sprechen klare Worte.

Die Erze treten an der Basis der Kalkkögel auf. Ursprünglich befanden sich die Abbaue in der Schlick; dort wurde Siderit, FeCO3, abgebaut. Ein Felssturz soll 1587 diesen Bergbau beendet haben. Später fand man auch Magnetit (Fe3O4) und Hämatit (Fe2O3) unterhalb des Hohen Burgstalls (2611 m); die heutige Jausenstation Knappenhütte (1830 m) liegt am Ostrand des ehemaligen Bergbaugebietes. 

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Magnetitkristalle in einer Grundmasse aus Hämatit vom Burgstall

In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es letzte Versuche diesen Bergbau oberhalb von Fulpmes wiederzubeleben; sie blieben aber erfolglos.

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Oberhalb der Starkenburger Hütte lagen etliche Stolleneingänge am Hang des Hohen Burgstalls

Faktum ist, dass der jahrhundertealte Bergbau u.a. auf Eisen und die Verhüttung der Metalle die Grundlage der auch international bekannten Stubaier Eisenindustrie darstellen, die sich früher insbesondere auf Messerklingen spezialisiert hatte. Bereits der Tiroler Landreim (1558) lobte die „Stubayr guet klingen“.

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Ehemaliges Hammerwerk der Stubaier Eisenindustrie
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