
Masterstudium Erdwissenschaften
Curriculum
Wir glauben, dass du selbst am besten weißt was du noch lernen möchtest um für deine Zukunft als GeowissenschaftlerIn bestens gerüstet zu sein. Deshalb ist das Curriculum zum Master in Erdwissenschaften an der Universität Innsbruck auf größtmögliche Flexibilität im Studienplan ausgelegt.
Im Laufe von 4 Semestern sind Kurse im Gesamtumfang von 120 ECTS Punkten zu absolvieren. Davon sind nur 40 ECTS in Form von Pflichtmodulen zu absolvieren. Diese drehen sich im wesentlichen um deine eigene Forschung im Rahmen deiner Masterarbeit.
Die restlichen 80 ECTS Punkte können, deinen persönlichen Interessen entsprechend, frei aus einem breiten Pool von Wahlmodulen zusammengestellt werden. Als Unterstützung haben wir vier Vertiefungsrichtungen geschaffen, die einen thematischen Leitfaden vorgeben. Volle Spezialisierung oder "ein bisschen von Allem"? Du entscheidest selbst.
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Die Vertiefung „Alpine Geologie“ beschäftigt sich mit den geodynamischen Prozessen der Gebirgsbildung im Allgemeinen, mit besonderem Augenmerk auf die regionale Geologie der Alpen. Die Lage Innsbrucks im Herzen der Alpen bietet dafür einzigartige Voraussetzungen. Dementsprechend bildet auch eine fundierte Ausbildung in modernen Geländemethoden einen Schwerpunkt dieser Vertiefung. Ein weiterer Fokus liegt auf der Wechselwirkung zwischen großräumigen (Geodynamik/Plattentektonik) und lokalen Prozessen (Strukturgeologie/Gesteinsgefüge/endogene Naturgefahren). Diese Kombination eröffnet dir ein weites Betätigungsfeld im angewandten geowissenschaftlichen Bereich, der Rohstoffindustrie und Energiewirtschaft, aber auch bei diversen Behörden, beratenden Unternehmen sowie in der Forschung.
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Quartär- & Angewandte Geologie
Die Vertiefung „Quartärgeologie und Angewandte Geologie“ bietet eine intensive Auseinandersetzung mit zwei hochaktuellen Themen der Geologie. Einerseits der Beschäftigung mit der jüngsten geologischen Vergangenheit, dem Quartär (die letzten 2,6 Millionen Jahre). Du erhälst tiefe Einblicke in Prozesse, die Landschaften wie jene der Alpen geformt haben, lernst aus Sedimenten Umwelt- und Klimaveränderungen zu rekonstruieren und verfügst so über profunde Kenntnisse des natürlichen Klimawandels. Zum anderen erhälst du eine Ausbildung zu angewandten Themen aus Ingenieurgeologie und Geotechnik, etwa exogene Naturgefahren betreffend. Du wirst durch eine Kombination aus gelände- und laborbezogenen Methoden an aktuelle Fragestellungen zur Forschung an beiden Themenbereichen herangeführt.
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Die Vertiefung „Petrologie und Geochemie“ beschäftigt sich mit grundlagenwissenschaftlichen Fragestellungen zu mineral- und gesteinsbildenden Prozessen im geodynamischen Kontext. Du erhälst einen tieferen Einblick in theoretische Konzepte der physikalisch-chemischen Grundlagen und erwirbst Spezialkenntnisse in ausgewählten modernen Methoden der hochaufgelösten chemischen Mikroanalytik und Hochdruck-Hochtemperatur-Syntheseverfahren im Zuge der experimentellen Simulation von mineralogisch/petrologischen Prozessen in Erdkruste und Erdmantel. Du wirst an aktuelle Fragestellungen zur Forschung über magmatische und metamorphe Gesteine herangeführt und bist in der Lage Forschungsergebnisse kritisch zu bewerten. Absolventinnen und Absolventen verfügen über Kenntnisse und Fähigkeiten instrumenteller Methoden auf dem aktuellen Stand der Technik und deren Anwendungsmöglichkeiten, die sie sowohl zu einem Doktoratsstudium verschiedener forschungsverwandter Richtungen befähigen, als auch dem Anforderungsprofil von hochqualifiziertem Personal in relevanten industriellen Berufen entsprechen. Typische Berufsfelder sind Universitäten und Forschungseinrichtungen, prozess- und analytik-orientierte Zweige der Industrie (z.B. Baustoff-, Feuerfest- oder chemische Industrie), aber auch Behörden und Museen.
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Die Vertiefungsrichtung Materialien und Rohstoffe verknüpft Grundlagenforschung mit angewandter Forschung an Geomaterialien und anorganisch-mineralischen Werkstoffen, die für die modernen Industriegesellschaften von Relevanz sind oder die im Verlauf der Kulturgeschichte eine wichtige Rolle gespielt haben. Dir wird eine große Bandbreite von Themen vorgestellt, die die Entwicklung vom Rohstoff in der Lagerstätte über die Verarbeitung bis hin zum Produkt aufzeigen. Ferner wird vermittelt, wie neue Werkstoffe auf ein vorgegebenes Anforderungsprofil zugeschnitten werden, das auch die Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit (Recycling, Umweltverträglichkeit) berücksichtigt. Verschiedenste praxisrelevante analytisch-chemische und kristallographische Verfahren und Techniken zur Charakterisierung und Bewertung der Materialien runden die Lerninhalte ab. Die vermittelten Kenntnisse eröffnet dir Arbeitsmöglichkeiten in industrieller oder universitärer Forschung und Entwicklung. Mögliche Tätigkeitsfelder umfassen ein breites Spektrum, das vom Bindemittelsektor, über Feuerfest- und Glasindustrie, Hightech-Keramiken, Rohstoffbewertung, Lagerstättenforschung, Archäometrie, Kreislaufwirtschaft bis hin zur Denkmalpflege reicht.
Die Gesamtfassung des Curriculums inklusive einer Beschreibung der Lernziele der einzelnen Module findest du hier.
Die folgende Abbildung zeigt das Studienangebot graphisch zusammengefasst. Beachtet dabei insbesondere, dass einzelne Module nur im 2-Jahresrhythmus angeboten werden.
Ansprechspersonen für Vertiefungsrichtungen
Materialen & Ressourcen: Volker Kahlenberg
Petrologie & Geochemie: Roland Stalder
Alpine Geologie: Hannah Pomella, Kathrin Faßmer
Quartär- & angewandte Geologie: Jasper Moernaut, Michael Meyer
Sprache
Prinzipiell ist die Unterrichtssprache Deutsch. Das Feld der Geowissenschaften ist jedoch zunehmend international und Englisch als Fachsprache wichtiger denn je. Viele Module werden daher auf Englisch abgehalten werden.