SEPP - Soil Evaluation for Planning Procedures
Bearbeitung: | Markus Tusch | Kooperationen: | Umweltbundesamt, GRID-IT | ||
Betreuung: | Clemens Geitner | Projektzeitraum: | Juni 2007 - Mai 2010 | ||
Weitere Informationen: | SEPP - Publikationen SEPP - Projektbeschreibung |
Fördergeber: |
FWF (Translational - Research - Programm) Projektnr. L352-N10 |
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Das Projekt SEPP beschäftigt sich mit der Bewertung von Böden und ihren natürlichen Funktionen als Grundlage für den vorsorgenden Bodenschutz im Alpenraum. Ziel ist die Bereitstellung flächendeckender, ökologisch relevanter Bodeninformationen als zusätzliche Entscheidungsgrundlage für die Raumplanung im regionalen Maßstab. Kernaufgaben im Projekt sind:
Sämtliche Arbeitsschritte sollen dabei in enger Kooperation mit Anwendern aus der Planungspraxis durchgeführt werden.
Probennahme im Gelände |
Publikationen
Geitner, C. und M. Tusch (2007, im Druck): Bodenbewertung im Mittleren Massstab als Grundlage für den Bodenschutz in der Planungspraxis am Beispiel einer Testregion des Österreichischen Alpenraumes. - Mitteilungen der Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft. Wien.
Geitner, C. & M. Tusch (2007, im Druck): Soil Evaluation for Planning Procedures. Providing a Basis for Soil Protection in Alpine Regions. - Proceedings of "Managing Alpine Future", International Conference on Global Change in Innsbruck, 15-17 Oct 2007. Innsbruck.
Poster
Geitner, C. & M. Tusch (2007): Ökologische Bodenbewertung im Mittleren Massstab als Grundlage für die Umsetzung des Bodenschutzes in der Planungspraxis. Jahrestagung der Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft in Stift Seitenstetten (10./11. Mai).
SEPP - Projektbeschreibung
SEPP - Soil Evaluation for Planning ProceduresBewertung
natürlicher Bodenfunktionen im regionalen
Maßstab
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Projektteam: Dr. Clemens Geitner, Dr. Markus Tusch |
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Ausrichtung und Ziel Das Projekt versteht sich als Beitrag zu einem neuen, inter- und transdisziplinären Ansatz in der Bodengeographie, der im Überschneidungsbereich von Bodenkunde, Raumplanung und Geoinformatik angesiedelt ist. Ziel der anwendungsorientiert ausgerichteten Forschungsaktivitäten ist die Bereitstellung flächendeckender, ökologisch relevanter Bodeninformationen für die Raumplanung im regionalen Maßstab. Motivation und Hintergrund Böden leisten zahlreiche wertvolle Funktionen für das Ökosystem in Gebirgsräumen. Gemäß Artikel 1 des Protokolls „Bodenschutz“ der Alpenkonvention ist Boden in seinen natürlichen Funktionen als
in seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie zur Sicherung seiner Nutzungen als
nachhaltig in seiner Leistungsfähigkeit zu erhalten. Insbesondere die ökologischen Bodenfunktionen sind als wesentlicher Bestandteil des Naturhaushalts langfristig qualitativ und quantitativ zu sichern und zu erhalten. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung soll der Bodenschutz dabei keine verhindernde, sondern vielmehr eine steuernde Rolle einnehmen. Sozioökonomisch sinnvolle und notwendige Baumaßnahmen sind auf Standorte zu lenken, die hinsichtlich ihrer naturräumlichen Ausstattung und der Ein- bzw. Anbindung an bestehende Siedlungskörper dafür geeignet erscheinen. Ziel muss es vor allem sein, Flächen mit besonders schutzwürdigen oder schutzbedürftigen Böden bebauungsfrei zu halten und beobachtbaren Tendenzen zur Zersiedelung und Zerschneidung von Landschaften entgegen zu steuern. Als „besonders schutzwürdig“ gelten dabei Böden, die ein besonders hohes Potenzial zur Erfüllung einer oder mehrerer der genannten natürlichen Bodenfunktionen aufweisen oder die als Archive der Natur- und Kulturgeschichte gelten können. Zur Abschätzung dieser Potenziale werden elementare Bodenparameter mittels spezieller Bewertungsalgorithmen miteinander verknüpft. Inhalt und Aufgaben Das Projekt SEPP beschäftigt sich in erster Linie mit der Anwendung solcher Bewertungsalgorithmen mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Dazu werden Arbeiten in drei Bereichen durchgeführt:
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen im Bezirk Kufstein testweise angewendet werden. Dies umfasst die Sammlung und Ableitung flächendeckender Bodeninformationen für den gesamten Bezirk und einen Test des Bewertungssystems für unterschiedliche naturräumliche Rahmenbedingungen, Landnutzungsformen und planerische Fragestellungen. Ein wesentliches Element des Projekts ist schließlich die Aufbereitung von (bewerteten) Bodeninformationen in einer Form, die in die Durchführung oder Beurteilung raumplanerischer Maßnahmen einfließen kann. Eine besondere Bedeutung kommt dabei einer Verwendung der Bewertungsergebnisse im Rahmen von Strategischen Umweltprüfungen (SUP) zu, mit denen seit 2004 die „voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme“ beurteilt werden müssen und darin Boden als Schutzgut explizit genannt ist. (Erwartete) Ergebnisse und Endprodukte Im Sinne einer anwendungsorientierten Forschung soll ein Endprodukt erzeugt werden, das in der raumplanerischen Praxis einsetzbar ist und folgende Komponenten enthält:
Als konkrete Endergebnisse für den Testbezirk Kufstein werden geliefert:
Ziel im Sinne des Förderprogramms ist schließlich die Etablierung der vorgestellten Bodenbewertung als Standardverfahren bei der Entwicklung und Prüfung von raumrelevanten Plänen und Programmen auf überörtlicher Ebene. Kooperationen
Umweltbundesamt GmbH, Wien
GRID-IT
Gesellschaft für angewandte Geoinformatik mbH,
Innsbruck
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