Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften
seit 2021
Fakultät für Bildungswissenschaften
Welches sind die besonderen Stärken Ihrer Fakultät?
Eine der wichtigsten Stärken der Fakultät für Bildungswissenschaften ist es, nicht nur flexibel und adäquat auf permanente gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren und daraus entsprechende strukturell-inhaltliche Konsequenzen zu ziehen, sondern auch proaktiv zu denken und zu handeln. Wie wichtig vorausschauendes Denken und Handeln in der Gesellschaft sind, zeigt die aktuelle Corona-Krise, die unsere Alltagsroutinen unerwartet ins Wanken gebracht hat.
Eine zweite Stärke ist die inhaltlich breite Ausrichtung der Fakultät, die es einerseits ermöglicht, Prozesse des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels mit Blick auf den Erziehungs- und Bildungskontext zu erforschen, Probleme gezielt zu identifizieren und zukunftsweisende Perspektiven und Lösungen zu finden. Andererseits können die Studierenden, je nach Interesse und Erfahrung, die vielfältige thematische Ausrichtung nutzen, um ihr individuelles Studienprofil zu gestalten.
Ein weiterer Vorrang ist unsere Ausrichtung auf Diversität. Sowohl die Struktur der Fakultät, die vielfältigen Lehr- und Forschungsbereiche, als auch die multiperspektivischen und transdisziplinären Forschungsaktivitäten bringen die besondere Relevanz von Vielheit deutlich zum Ausdruck. Neben den mannigfaltigen Fähigkeiten und Kompetenzen, die Studierende der Erziehungs- und Bildungswissenschaften erwerben, ist es ein konstitutiver Bestandteil des Studiums, soziale und individuelle Diversität als Ressource zu erkennen und zu nutzen.
Welche Schwerpunkte wollen Sie in den kommenden Jahren an Ihrer Fakultät setzen?
Konkret wird es darum gehen, einerseits die Kooperation mit den universitätsinternen Einrichtungen wie Forschungszentren, Plattformen, Schwerpunkten und Doktoratskollegs zu intensivieren und andererseits die Fakultät stärker mit außeruniversitären Kultur- und Bildungseinrichtungen und lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen zu vernetzen. Von dieser Kooperation und Vernetzung erhoffen wir uns neue Ideen und Impulse für weitere Forschungsaktivitäten.
Darüber hinaus werden wir attraktive Ergänzungsstudien konzipieren, die nicht nur für Studierende der Universität Innsbruck von Interesse sind, wie z.B. „Diversitätsbewusste Bildung“ oder „Außerschulische politische Bildung“.
Ein weiterer Schwerpunkt wird es sein, die bestehenden transnationalen Kooperationsmöglichkeiten auszubauen, um die Internationalisierung der Fakultät weiter voranzutreiben. Damit soll auch die Attraktivität des Standortes Innsbruck gesteigert werden.
Wo soll Ihre Fakultät in vier Jahren stehen?
Wörtlich genommen: am Innrain. Denn wir freuen uns zunächst einmal auf den Umzug unserer Fakultät in das neue Gebäude in zwei Jahren. Die verbesserte Raumsituation wird uns mehr Kommunikationsmöglichkeiten bieten, aus denen neue Impulse für weitere neue Forschungsideen entstehen können.
Abschließend möchte ich aber auch einige Visionen formulieren, die ich für die Zukunft der Fakultät für bedeutsam halte: Ein Hauptziel wird es sein, mit einer offenen Haltung die Fakultät gemeinsam nach Innen und Außen zu gestalten, ein Verständnis zu entwickeln, das zur Zusammenarbeit einlädt und auch über die Fakultätsgrenzen hinaus inspirierend wirken kann. Diese Haltung soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die Fakultät ein Ort des intellektuellen Austauschs bleibt. Ein pragmatischer und optimistischer Blick in die Zukunft, eine Art „Pragmatischer Realismus“ (PR), kann zur Philosophie unserer Fakultät werden.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Leitung einer Institution sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance ist, eine Art Experiment. Vielleicht wird in vier Jahren daraus eine „realisierte Utopie“.