Daniela Weissbacher

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Warum hast du dich für das Studium der Erziehungswissenschaft in Innsbruck entschieden?

Ganz am Beginn habe ich zwischen Erziehungswissenschaft und Psychologie geschwankt. Ich wollte immer etwas Sozialpädagogisches machen und habe dann mit einigen Kolleginnen und Kollegen gesprochen und die haben mir von Psychologie ab- und zu Erziehungswissenschaften geraten.

Was war für dich ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit?

Als positives Erlebnis in Erinnerung geblieben ist mir Franz Baur, der mit unglaublichem Wissen durch das Leben marschiert und als „Gesamtkunstwerk“ sehr inspirierend für mich war. Als negatives Erlebnis in Erinnerung geblieben ist mir, dass teilweise das, was gelehrt wird nicht selbst gelebt wird.

Gab es Momente oder Personen in deinem Studium, die dich besonders geprägt haben?

Franz Baur, Petra Reinhartz und Michaela Ralser haben mich in meinem Studium sehr geprägt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Seminar bei Michaela Ralser in dem es um Geschlechtergerechtigkeit ging und sie fachlich fundiert und völlig unaufgeregt zwei Herren – studierte Psychologen – Paroli geboten hat und ihnen aufgezeigt hat, warum deren Ansichten nicht den Tatsachen entsprechen

Warst du im Ausland? Welche Erfahrungen hast du dort gemacht?

Nein, im Ausland war ich nicht.

Wie hat sich dein Weg zum Studium und vom Studium bis heute entwickelt?

Bevor ich Erziehungswissenschaft studiert habe, habe ich bereits 15 Jahre in der sozialen Arbeit bzw. in der Jugendarbeit in Telfs gearbeitet. Ich wollte immer pädagogisch arbeiten und habe nach dem Studium zunächst als mobile Begleiterin beim Verein MOHI in Innsbruck gearbeitet und bin dann zu IWO, dem Tiroler Verein Integriertes Wohnen gewechselt. Dort bin ich in der mittleren Führungsebene als Pädagogische Leitung tätig. IWO betreut junge Erwachsene mit psychischen Erkrankungen in Wohngemeinschaften.

Welche im Studium erworbene Qualifikation hilft Dir im heutigen Beruf am meisten?

Im Studium habe ich eine Idee bekommen, war psychische Erkrankungen sind. Doch im Unterschied zu Psychologen, hat mir das Erziehungswissenschaftsstudium einen breiteren Blick vermittelt. Ich sehe die Wohngemeinschaften als ein Zuhause und nicht als Therapie. Das Studium hat mir Wissen zur Entwicklungspsychologie gegeben und ermöglichte mir die Einordnung der Erkrankungen in die Gesellschaft. Wir schauen bei unserer Arbeit, dass das Zusammenleben in den WGs funktioniert und arbeiten daher pädagogisch, freizeitpädagogisch.

Was möchtest Du gerne noch erreichen – beruflich oder privat?

Ich wollte immer eine Führungsfunktion übernehmen. Das habe ich jetzt erreicht und ich kann sagen, dass ich dort angekommen bin, wo ich hingehöre.

Studienanfänger*innen bzw. Studierenden rate ich...

nicht zu viel auf die Mitstudierenden zu hören, sondern selbst viel auszuprobieren. Ich habe mit Personen bzw. Lehrveranstaltungsleiter*innen, von denen mir abgeraten wurde, am meisten profitiert und sehr viel gelernt.

Was war zu Studienzeiten Dein Lieblingsort in Innsbruck/an der Universität?

Zum Lernen bin ich in meiner Studienzeit sehr gerne in den Garten von Schloss Ambras gegangen.

Was verbindet dich heute noch mit der Fakultät für Bildungswissenschaften bzw. der Universität Innsbruck?

Heute verbindet mich eigentlich nichts mehr mit der Universität Innsbruck bzw. der Fakultät. Das Studium der Erziehungswissenschaft hat mir zwar viel theoretisches Wissen gegeben, ich finde es jedoch schade, dass sich die Erziehungswissenschaft in Innsbruck primär als Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sieht und bisweilen wenig Praxis vermittelt wird.

Ich wollte immer schon einmal...

an der Uni ein Praxisseminar anbieten.

Erziehungswissenschaft ist für mich...

 ein bereichernder Nährboden, wo ich viel für meine Arbeit, mein Leben im Allgemeinen mitgenommen habe.

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