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Veranstaltungskalender
Veranstaltungen · Universität Innsbruck · Medizinische Universität Innsbruck

TIPP  Donnerstag, 10.06.2021 bis Freitag, 11.06.2021

Symbolbild zum VeranstaltungstippTagung  ONLINE

Migration, Bildung und das Politische

Uhr
online, Zoom


Anmeldung ist erforderlich; Anmeldung beim Veranstalter bis 09.06.21

Eintritt / Kosten: keine

Vortragende/r

Mit Beiträgen u.a. von Seyla Benhabib (Yale), Ulrich Brand (Wien), María do Mar Castro Varela (Berlin), Ülkü Güney (Innsbruck), Malte Kleinschmidt (Hannover), Dirk Lange (Hannover), Astrid Messerschmidt (Wuppertal), Stefan Wellgraf (Frankfurt/Oder; Berlin)

Weitere Informationen

Nach Jahrzehnten der zunehmenden globalen Vernetzung, welche einerseits durch technologische Entwicklungen vorangetrieben worden ist, und andererseits durch eine Politik, welche die Märkte weltweit für Handel und Investitionen geöffnet und Arbeits- wie Bildungsmigration befördert hat, entstehen nicht erst mit der Corona-Pandemie auf allen Kontinenten politische Kräfte im Zeichen und mit der Orientierung der De-Globalisierung und Re-Nationalisierung. Das Unbehagen an der Globalisierung wird durch das neue Unbehagen an der De-Globalisierung ersetzt bzw. ergänzt. Beide Tendenzen kennen sowohl destruktive als auch konstruktive Erscheinungsformen. Die globale Gegenwart geht auch damit einher, dass Menschen verstärkt deshalb Grenzen politischer Ordnungen überschreiten, weil sie nicht nur davon ausgehen, dass sie dies können, sondern auch, dass Ihnen dies zusteht. Migration ist somit nicht allein ein Prozess des Überschreitens von (z.B. nationalen) Grenzen, sondern ein Phänomen, das die Thematisierung von symbolischen und materiellen Grenzen der Zugehörigkeit nach sich zieht, welche dadurch problematisiert, gestärkt und zuweilen auch überhaupt erst erschaffen werden. Gerade weil Migrationsphänomene gesellschaftliche und institutionelle Wirklichkeiten sowohl mit Bezug auf funktionale wie normative Aspekte in Frage stellen, geht mit diesen einher, dass die politische Dimension des Sozialen besonders deutlich in Erscheinung tritt. Das Politische verweist auf Auseinandersetzungen, Einsätze und Kämpfe um die Frage der „allgemeinen guten Ordnung“. Während das Ideal der öffentlichen Auseinandersetzung und Diskursivität weiterhin die Existenz oder wenigstens die Möglichkeit einer res publica voraussetzt respektive unterstellt, kann eine gemeinsame Welt weniger in ihrer Faktizität als vielmehr nur ihrer Normativität, Fiktionalität oder auch Widersprüchlichkeit verstanden, behauptet und vielleicht verteidigt werden. Der medial verstärkte Oberflächenrealismus und zahlreiche ideologische „Vereindeutigungstendenzen“ in Politik und Kultur bezeugen eine migrationsgesellschaftliche Krise der Imagination, welche im Kern sowohl eine Krise des Politischen als auch eine Krise der Bildung darstellt. Sie fordert heraus Gesellschaft neu zu denken, einen Umgang mit dem Verschiedenen zu finden, Solidaritäten zu entwickeln, die nicht auf die uns jeweils ähnlichen beschränkt bleiben, wie insgesamt den Möglichkeitssinn und die Vorstellungskraft zu befördern hinsichtlich dessen, was heute noch das Politische sein könnte. Damit verbunden ist ein Nachdenken über Bildung und Erziehung in der Migrationsgesellschaft, das sich deren Ambivalenzen stellt und ihren politischen Potentialen zu nähern sucht.

Die von Lisa Gensluckner, Tanja Kaufmann, Daniel Krenz-Dewe, Paul Mecheril, Oscar Thomas-Olalde, Mareike Tillack, Michaela Ralser, Roland Reichenbach und Erol Yıldız ausgerichtete Tagung stellt den Abschluss des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF/Österreich) und dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten tri-nationalen Forschungsprojekts "Political Literacy in the Migration Society " (2018-2021) dar und ist der grundsätzlichen Befragung des Politischen und der Bildung in der Migrationsgesellschaft gewidmet.

Migration, Education, and the Political Sphere // Migration, Bildung und das Politische // Internationale Tagung der Universitäten Innsbruck, Zürich und Bielefeld am 10. und 11. Juni 2021 (Beginn: 10.6. 13:00 Uhr, Ende: 11.06. 14:00 Uhr)

Anmeldung ist erforderlich; Anmeldung beim Veranstalter bis 09.06.21: n.burri@ife.uzh.ch

Die Tagung findet online via Zoom statt. Der Link zur Teilnahme wird im Vorfeld der Tagung verschickt.

Veranstalter

Universität Innsbruck
Universität Zürich
Universität Bielefeld