Donnerstag, 10.06.2021
Gastvortrag ONLINE
15:30 - 17:00 Uhr
virtuell, https://www.uibk.ac.at/events/info/2021/gastvortrag-hemetek.html, Universität Innsbruck, Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft
Anmeldung ist erforderlich; Anmeldung beim Veranstalter bis 09.06.21
Eintritt / Kosten: Keine
ao. Univ.-Prof.in Dr.in Ursula Hemetek
Ursula Hemetek, Wittgensteinpreisträgerin 2018, ist Leiterin des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie und des Music and Minority Resarch Center an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie Generalsekretärin des International Council for Traditional Music.
Der Vortrag von Frau Prof. Hemetek findet im Rahmen der Vorlesung „Identitätskonstruktion, Gedächtnis, Kulturarbeit und Meeting of Knowledges“ statt. Interessierte können sich bis 9. Juni 2021 per Email an beate.eder@uibk.ac.at für die Teilnahme am Vortrag anmelden. Mit der Anmeldung wird bestätigt, dass die Sitzung aufgezeichnet wird. Dies kann die Sprach- und Videoaufnahmen der Teilnehmer*innen beinhalten, wenn diese geteilt werden.
Im frühen 21. Jahrhundert etablierten der Anthropologe José Jorge de Carvalho und sein Team an der Universität in Brasília das Projekt Meeting of Knowledges. Als Teil davon wurden „Meister“ der indigenen und afro-brasilianischen Kulturtraditionen als Universitäts¬lehrer*innen in den Curricula festgeschrieben. Ursula Hemetek sieht dies als radikale Veränderung der Wissensproduktion und als ein faszinierendes Bildungskonzept, bei dem es darum geht, das Wissen und die Art des Erkenntnisgewinns jener Gruppen der Gesellschaft in den gesamten Bildungsprozess einzubringen, die über Jahrhunderte unterdrückt, ausgerottet und diskriminiert wurden.
Ethnomusikologische Minderheitenforschung: Ethnomusikologie betrachtet Musik im sozialen Zusammenhang, in ihrem Gebrauch durch Gemeinschaften/Individuen und analysiert die Bedeutung, die Musik für diese Personen hat. Das Fach umfasst alle Musiken der Welt. Musik ist wirkmächtig und ein wesentlicher gesellschaftspolitischer Faktor, sowohl für die Dominanzgesellschaft als auch für marginalisierte Gruppen. Wie die beiden Ansätze, Meeting of Knowledges und ethnomusikologische Minderheitenforschung, einander befruchten können und wie daraus Handlungsansätze in der universitären Lehre in Österreich entstehen, wird im Vortrag erläutert.
Foto: mdw/Sabine Hauswirth
Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Innsbruck, Dr.in Beate Eder-Jordan
Beate Eder-Jordan
beate.eder@uibk.ac.at