University of Innsbruck

Ecotoxicology


Molecular physiology and environmental toxicology

In addition to acute and mostly unintentional pollutant releases of localized character, effects of pollutant mixtures in the low concentration range and in combination with other stress factors (hypoxia, osmotic stress, etc.) are becoming increasingly important. For example, the role of so-called metallothioneins (which are cysteine-rich and low molecular weight metal-binding proteins) in metal detoxification and stress management in soil animals and in fish larvae is being investigated in our research group. Remarkably, the metallothionein genes of these organisms contain accumulations of regulatory elements in their promoter and intron regions to which different transcription factors bind that play essential roles in stress coping. We would like to determine whether and how different stressors (from heavy metals to osmotic stress) individually and in combination control and modulate the expression of these stress proteins and their physiological roles (Fig. 1).Another focus of our environmental toxicology research are questions dealing with microevolutionary phenomena of adaptation of species and populations to pollutants (pesticides) under simultaneous exposure to ecological and anthropogenic stress factors (e.g. global warming). For example, we have demonstrated that the globally distributed apple pest Cydia pomonella (the codling moth) has successfully split into numerous, small-scale, single-gene populations under selective pressure from pesticide applications in the Alpine region. These populations are not only highly adaptable, but also able to successfully defy any chemical and biological control measures. Thanks to this human-induced adaptability, codling moth has become one of the world's most dangerous pests of cultivated fruit (Fig. 2).

 

 

Abb. 1: Ausschnitt aus einer Intron-Kassette („Stress-Kassette“) mit repetitiven Erkennungssequenzen für die Bindung von Stress-relevanten Transkriptionsfaktoren im Cadmium-Metallothionein-Gen der  Weinbergschnecke (Helix pomatia) (aus Dallinger 2007; Egg et al. 2008). 

 

 

Abb. 2: Mittels AFLP-Analyse erstellter Populations-Stammbaum (Neighbour-Joning) des Apfelwicklers (Cydia pomonella) in Mittel-Europa mit Nachweis der Aufsplitterung in kleinräumig eingenischte, vielfach Pestizid-resistente Populationen (aus Thaler et al. 2008). 

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Ökotoxikologie

Molekulare Physiologie und Umwelttoxikologie

 

Neben akuten und zumeist unabsichtlichen Schadstoff-Freisetzungen mit lokal begrenztem Charakter gewinnen in zunehmendem Maß Wirkungen von Schadstoff-Mischungen im niedrigen Konzentrationsbereich und in Kombination mit anderen Stressfaktoren (Hypoxie, osmotischem Stress, etc.) an Bedeutung. So wird in unserer Arbeitsgruppe z.B. die Rolle der sogenannten Metallothioneine (das sind Cystein-reiche und niedermolekulare, Metall-bindende Proteine) bei der Metall-Entgiftung und der Stressbewältigung in Bodentieren und in Fischlarven untersucht. Bemerkenswerterweise enthalten die Metallothionien-Gene dieser Organismen in ihren Promotor- und Intron-Regionen Anhäufungen regulatorischer Elemente, an die unterschiedliche Transkriptionsfaktoren binden, die bei der Stressbewältigung eine wesentliche Rolle spielen. Wir möchten herausfinden, ob und wie unterschiedliche Stressoren (von Schwermetallen bis hin zu osmotischem Stress) einzeln und in Kombination die Expression dieser Stressproteine und ihre physiologische Rolle kontrollieren und modulieren (Abb. 1).  Einen anderen Schwerpunkt unserer umwelttoxikologischen Forschung bilden Fragestellungen, die sich mit mikroevolutiven Phänomenen der Anpassung von Arten und Populationen an Schadstoffe (Pestizide) bei gleichzeitiger Einwirkung ökologischer und anthropogen bedingter Stressfaktoren (z.B. Global Warming) befassen. So konnten wir z.B. nachweisen, dass sich der weltweit verbreitete Apfelschädling Cydia pomonella (der Apfelwickler) unter dem selektiven Druck von Pestizid-Einsätzen im Alpenraum erfolgreich in zahlreiche, kleinräumig eingenischte Populationen aufgespalten hat. Diese Populationen sind nicht nur äußerst anpassungsfähig, sondern auch in der Lage, jeglichen chemischen und biologischen Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich zu trotzen. Dank diesem, durch den Menschen mit-verursachten Anpassungsvermögen ist der Apfelwickler inzwischen zu einem der weltweit gefährlichsten Kulturobst-Schädlinge geworden (Abb. 2).

 

 

Abb. 1: Ausschnitt aus einer Intron-Kassette („Stress-Kassette“) mit repetitiven Erkennungssequenzen für die Bindung von Stress-relevanten Transkriptionsfaktoren im Cadmium-Metallothionein-Gen der  Weinbergschnecke (Helix pomatia) (aus Dallinger 2007; Egg et al. 2008). 

 

 

Abb. 2: Mittels AFLP-Analyse erstellter Populations-Stammbaum (Neighbour-Joning) des Apfelwicklers (Cydia pomonella) in Mittel-Europa mit Nachweis der Aufsplitterung in kleinräumig eingenischte, vielfach Pestizid-resistente Populationen (aus Thaler et al. 2008). 

Mitglieder dieser Arbeitsgruppe

 

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