Potentialabschätzung der wirtschaftlich nutzbaren Holzbiomasse und Analyse der stofflichen und energetischen Holznutzungsströme in Vorarlberg

Auf Grund der steigenden Preise für fossile Energieträger und veränderter energie- und klimapolitischer Rahmenbedingungen wird in den nächsten Jahren mit einem stark steigenden Energieholzbedarf gerechnet.

In Vorarlberg ist dieser Trend bereits anhand der in den letzen Jahren zahlreich  in Betrieb genommenen und geplanten Biomasseheizkraftwerken und nicht zuletzt durch die steigende Nachfrage nach Brennholz erkennbar.

Auf Grund des steigenden Holzbedarfs und der vielfältigen, konkurrierenden gesellschaftlichen Ansprüche zur Nutzung der Ressourcen des Waldes ist das Wissen über vorhandene und nutzbare Holzpotentiale von zentraler Bedeutung für zielorientierte waldwirtschaftliche Planung und nachhaltige Nutzung. 

Das Ziel dieser vom Land Vorarlberg geförderten Studie ist es, das theoretisch in Vorarlberg vorhandene und unter Berücksichtigung von gegenwärtigen technischen, wirtschaftlichen, forst- und naturrechtlichen Nutzungseinschränkungen real zur Verfügung stehende Holzbiomassepotential abzuschätzen und die derzeitigen stofflichen- und energetischen Holznutzungsströme detailliert darzustellen.

 
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Die Modellierungen und Berechnungen zur Abschätzung der Holzpotentiale werden mittels eines Geoinformationssystems auf der räumlichen Ebene der Gemeinden bzw. einer zugrunde liegenden einheitlichen Rasterstruktur, welche die als Wald klassifizierte Landnutzungsfläche Vorarlbergs engmaschig abdeckt, durchgeführt.

Der überwiegende Teil der dazu benötigten Geodaten stammt aus dem Bestand des Vorarlberger Geographischen Informationssystems (VoGIS) und wird vom Amt der Vorarlberger  Landesregierung (Abteilung Forst und Landesvermessungsamt Feldkirch) zur Verfügung gestellt. 

Jede einzelne Gridzelle innerhalb der vorgegebenen Rasterstruktur wird anhand vorhandener- und in der Studie zu produzierenden Daten forstwirtschaftlich und ökologisch charakterisiert und klassifiziert. Die Grundlage dazu bilden neben einem Geländemodell hoher Auflösung und Datensätzen zu Infrastruktur, Landnutzung und administrativen Einheiten vorhandene Waldwirtschaftspläne, die Österreichische Waldinventur (ÖWI), Daten von Fernerkundungsprojekten (Laserscanning), vegetationskundliche Studien und waldkundliche Untersuchungen. Anhand der individuellen Charakterisierung der einzelnen Gridzellen werden für jede räumliche Einheit die jeweils qualitativ besten zur Verfügung stehenden Daten bestimmt und zur Potentialabschätzung herangezogen. Verbleibende Datenlücken werden über statistische Methoden und räumliche Modellierungsverfahren ergänzt und die Ergebnisse über Gemeinde- und Bezirksgrenzen auf Landesebene hochgerechnet. 

Die geplante räumlich-explizite und hierarchisch aufgebaute Modelstruktur in Kombination mit der systematischen Anwendung von Indices und Klassen wird es ermöglichen, dass neben den Abschätzungen zum vorhandenen Holzvorrat und dem zur Verfügung stehenden Holznutzungspotential in Vorarlberg auch informierte Aussagen zur räumlichen Verteilung der Holzressourcen und zur Qualität der zugrundeliegenden Daten möglich sind.

Das in der Studie aufzubauende Geoinformationssystem repräsentiert ein modernes und flexibles Instrumentarium, das über die Studie hinaus zur Beantwortung von weiteren wissenschaftlichen und angewandten Fragestellungen im thematischen Schnittbereich von Forstwirtschaft, Ressourcenmanagement und Klimawandel verwendet werden wird.

 

Kontakt:  Dr. Paul F. Stampfl paulstampfl@ecogis.org


 

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