Hinweis auf eine Tagung am Lehr- und Forschungsbereich Professionalisierung und Beratung

Bildungstheoretische Perspektiven auf die Interaktionswirklichkeit der akademischen Lehre (und den Anspruch ihrer Einheit mit der Forschung)

Eine Arbeitstagung zur akademischen Lehre als Gegenstand rekonstruktiver Bildungsforschung Universität Innsbruck, Campus Universitätsstraße 9. und 10. Mai 2025
 

Die universitäre Lehre bietet einer interaktionstheoretisch orientierten rekonstruktiven Bildungsforschung, die an genuin erziehungswissenschaftlichen Fragen interessiert ist, ein (über-) reiches Forschungsfeld: Als bildungsbedeutsame Interaktionspraxis ist sie noch wenig untersucht; zugleich nimmt sie mit Blick auf unterschiedliche Lehrformate (Vorlesung, Seminar, Übung, hochschuldidaktisch innovative Formate) sowie die an der Universität vertretenen Fächer vielfältige Erscheinungsformen an. Dass sich eine theoretische Perspektive auf die Interaktionswirklichkeit der universitären Lehre einrichten lässt, in der diese als ein einheitlicher und durch übergreifende Gesetzmäßigkeiten gekennzeichneter Forschungsgegenstand bestimmt wird, versteht sich vor diesem Hintergrund keineswegs von selbst.

Im Rahmen der Tagung soll der (gegenstands-)theoretischen Frage nachgegangen werden, inwiefern sich auf der Grundlage interaktions- und bildungstheoretischer Überlegungen eine vereinheitlichende theoretische Perspektive auf den akademischen Unterricht entwickeln lassen könnte. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass die Lehre der Universität auf strukturellen Besonderheiten beruht: Ihre Lehre wird von Vertretern und Vertreterinnen des jeweiligen Faches angeboten, die durch herausragende Forschungsleistungen ausgezeichnet sind, und sie wird von Studenten und Studentinnen in Anspruch genommen, die sich in einer bildungsbiographisch zentralen Entscheidung für ein bestimmtes Studium entschieden haben. Offen ist, ob und inwiefern dies in eine spezifisch verfasste Interaktionspraxis mit entsprechend spezifischen Bildungspotentialen mündet. In der empirischen Analyse von Aufzeichnungen akademischer Lehre soll nach Hinweisen auf entsprechend motivierte Unterschiede zum Schulunterricht bzw. der Lehre an Fachhochschulen gesucht werden. Vor diesem Hintergrund soll die Tagung auch einen Beitrag dazu leisten, die erziehungswissenschaftliche Erforschung akademischer Lehre aus einer an politisch-administrativen Zielen (der Steuerung und Qualitätssicherung) orientierten Hochschulforschung herauszulösen und den unter bildungstheoretischen Gesichtspunkten interessanten Kern der Universität freizulegen: die spezifischen Bildungspotentiale ihrer Lehre.

Die Tagung ist (nach Tagungen in Flensburg, 13./14. Mai 22, Halle, 12./13. Mai 23 sowie Hannover, 3./4. Mai 24) die vierte in einer Reihe von Veranstaltungen, die sich mit der akademischen Lehre aus der Perspektive einer rekonstruktiven Sozial- und Bildungsforschung befasst. Dass im Rahmen dieser vierten Tagung der Frage nach der inneren Einheit des Forschungsgegenstandes akademische Lehre nachgegangen werden soll, hängt nicht zuletzt mit den heterogenen Materialien zusammen, die in den vorausgegangenen Tagungen eingebracht worden sind. Der besondere Ansatzpunkt der Tagung besteht darin, dass die bildungstheoretische Frage nach den spezifischen Bildungspotentialen der akademischen Lehre im Mittelpunkt stehen soll.

Alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer: Arbeitstagung, Programm

 

 

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