Wie viele Höhlen gibt es in Österreich?

Die kurze Antwort lautet: etwa 16.000. Tendenz steigend, denn pro Jahr werden im Schnitt etwa 300 weitere entdeckt. Während die Berge Österreichs und der gesamten Alpen genauestens vermessen sind, gibt es in der „Unterwelt“ der Alpen noch viel Neuland zu entdecken. So wurde in den letzten Jahren in einer als nahezu höhlenfrei geltenden Gegend im Lechtal eine 4,4 km lange und 350 m tiefe Höhle entdeckt; sie ist mittlerweile die zweitlängste und tiefste Höhle Tirols.

Als Höhle wird ein natürlich entstandener Hohlraum bezeichnet, der groß genug ist um von Menschen erforscht zu werden. Objekte unter 5 m Länge werden dabei nicht erfasst. Viele Höhlen sind nur wenige Zehnermeter lang; aber es gibt auch Giganten, die Zehnerkilometer umfassen und Hunderte Meter tief sind.

Die beiden aktuellen Rekordhalter in Österreich (Stand Anfang 2019) sind das Schönberg-Höhlensystem im Toten Gebirge nahe Bad Ischl mit 147 km Länge und der Lamprechtsofen bei Lofer, der eine Vertikalerstreckung von 1632 m aufweist.

Sehr höhlenreich – erkennbar auf der Karte anhand der Punktdichte – sind das Tennengebirge, das Tote Gebirge und der Hochschwab. Tirol ist im Vergleich dazu höhlenarm, besitzt mit der Spannagelhöhle am Hintertuxer Gletscher aber immerhin die größte Höhle der Zentralalpen (12 km Länge). Sie ist zudem die höchst gelegene touristisch zugängliche (Schau)Höhle Europas mit einer Eingangshöhe von 2524 m. Unweit davon gibt es eine noch deutlich höher gelegene Höhle, den Natureispalast unweit der Gefrorenen-Wand-Spitze (3288 m). Er ist keine Höhle im engeren Sinn, sondern ein Netz von z.T. künstlich verbundenen Gletscherspalten im Randbereich des Hintertuxer Gletschers und nicht minder sehenswert.

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