Die umfassende experimentelle Charakterisierung von Festkörpereigenschaften und -phänomenen bildet die Grundlage für innovative Optimierungsstrategien und neue Erkenntnisse, die für den gesamten Prozess der Medikamentenentwicklung entscheidend sind. Hierzu sind umfassende systematische Untersuchungen und eine geeignete Analysenmethodik erforderlich. Im Vordergrund stehen dabei Kristallisationsexperimente aus Lösungsmitteln, der Schmelze oder der Gasphase, wobei bei nahezu allen Wirkstoffen neue polymorphe Formen mit gleicher Zusammensetzung, aber unterschiedlicher Kristallstruktur oder Addukte mit Lösungsmitteln entdeckt werden. Die Auswahl der für eine Weiterentwicklung geeigneten Festform oder die Planung von Strategien zur Verbesserung der Löslichkeit und Stabilität sowie von Verarbeitungseigenschaften basiert auf den experimentellen Daten und werden durch computerunterstützte Methoden ergänzt. Eine erfolgreiche Strategie dabei ist auch die Herstellung von Kokristallen, wobei der Wirkstoff mit einem biologisch inaktiven Hilfsstoff zu einer neuen Kristallform mit beispielweise besseren Lösungseigenschaften vereint wird.