Universität Innsbruck

Mag. Jennifer Wirth, BA

Zur Person

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seit 04/ 2019 | Universitätsassistentin am Institut für Europarecht und Völkerrecht, Universität Innsbruck

seit 03/2017 | Kollegiatin des Doktoratskollegs „Dynamiken von Ungleichheit und Differenz im Zeitalter der Globalisierung“ am Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“, Universität Innsbruck

02/2016 –03/2019 | Rechtsberatung und -vertretung im Asyl- und Fremdenrecht, Diakonie Flüchtlingsdienst, ARGE Rechtsberatung, Regionalstelle Innsbruck

03/2016–08/2016 | Best-Practice-Stelle am Institut für Europarecht und Völkerrecht, Universität Innsbruck

seit 2015 | Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften, Universität Innsbruck; Betreuer: Andreas Th. Müller

2015 | Gerichtspraxis am Oberlandesgerichtssprengel Innsbruck

2008–2014 | Diplomstudium der Rechtswissenschaften, Universität Innsbruck; Auslandsjahr an der Cardiff Law School, Wales; Thema der Diplomarbeit: „Schwere Menschenrechtsverletzungen in Afrika – Der Beitrag der Afrikanischen Union zu ihrer Bekämpfung“, Franz Gschnitzer-Wissenschaftspreis 2015

2004–2007 | BA-Studium Angewandte Afrikastudien, Kultur und Gesellschaft Afrikas, Universität Bayreuth

Promotionsprojekt

 Der spezielle Raum des Flüchtlingslagers: Völkerrechtliche Betrachtungen zu 'rechtlichen Grauzonen'

Der Fokus meiner Arbeit liegt auf dem speziellen Raum des Flüchtlingslagers, ein Ort der Widersprüche und Ausnahmen. So sind Flüchtlingslager eigentlich als Notfallmechanismen konzipiert, die schnelle Reaktion auf Krisen ermöglichen sollen, und wird ihnen daher in der Regel ein humanitärer, ziviler und temporärer Charakter zugeschrieben. In den letzten Jahrzehnten hat die sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung diesem Raum jedoch zunehmend als Ausnahmeregime beschrieben, die von Extraterritorialität sowie sozialer und rechtlicher Ausgrenzung gekennzeichnet sind.

Dies zum Teil aufgrund des fehlenden politischen Willens der Staaten allgemein sowie anhaltender Konflikte in den Herkunftsstaaten, welche es schwierig machen dauerhafte Lösungen zu finden und umzusetzen, sodass die betroffenen Menschen Jahre oder sogar Jahrzehnte in diesen Lagern verbringen. Darüber hinaus übernimmt UNHCR meist die Verwaltung der Flüchtlingslager und agiert in diesen Lagern als eine Art „Ersatzstaat". Infolgedessen scheinen Flüchtlingslager auch ihre eigenen Systeme zu haben, die oft de jure oder de facto von der Gesellschaft des Gastgeberstaates abgesondert sind. Überdies werden die Menschen in den Lagern teilweise in ihren Rechten und Freiheiten beschnitten. In der Gesamtschau hat dies zur Folge, dass Menschen fast ihr ganzes Leben in einer „rechtlichen Grauzone“ verbringen, ein Label welches die sozial- und kulturwissenschaftlichen Literatur häufig verwendet.

Es stellt sich somit die Frage, ob Flüchtlingslager auch aus völkerrechtlicher Sicht als „rechtliche Grauzonen" definiert und verstanden werden können. Daher beschäftigt sich diese Arbeit mit „Sonderräumen und -zonen" im Völkerrecht, um herauszufinden, ob auch Flüchtlingslagern diesen spezifischen Merkmalen entsprechen.

Project Description

Forschungsinteressen

  • Internationale Menschenrechte
  • Internationales und europäisches Migrations- und Flüchtlingsrecht
  • Flüchtlingslager

Publikationen

  • Jennifer Wirth (2016): Schwere Menschenrechtsverletzungen in Afrika – Der Beitrag der Afrikanischen Union zu ihrer Bekämpfung, International Law, European Law, Comparative Law Series 4, Innsbruck: innsbruck university press

Kontakt

Doktoratskolleg „Dynamiken von Ungleichheit und Differenz im Zeitalter der Globalisierung“ 

Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“

Raum: Christoph-Probst-Platz, 3. Stock, Raum 3037

Tel.: +43 512 507-81416

Mail: jennifer.wirth [at]uibk.ac.at