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Tumlers Werk und seine Beurteilung

Johann Holzner u. Barbara Hoiß (Hg.): Franz Tumler. Beobachter - Parteigänger – Erzähler. Innsbruck: Studienverlag 2010
Heinz Ohff, lange Jahre Feuilletonchef des Berliner Tagesspiegels und Präsident der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes Association Internationale des Critiques d'Art, hat Tumler  schon in den sechziger Jahren direkt neben Uwe Johnson und Günter Grass gestellt. Es gebe keinen Zweifel mehr, schreibt Ohff, die große Nachprüfung, die eines Tages kommen und schließlich bestimmen werde, was bleibt, was also aus dem unüberschaubaren Belletristik-Angebot der deutschen Verlagshäuser einmal in den Kanon der deutschsprachigen Literatur aufzunehmen wäre, diese Nachprüfung werde sich auch mit Tumlers Werk befassen und ihm einen Platz in der Mittelloge zuweisen müssen. Denn Tumler hat, so begründet Ohff seine Beurteilung, wohnhaft in einem Zwischenreich zwischen Adalbert Stifter und Hans Magnus Enzensberger, im deutschen Sprachraum als einer der ersten, wenn nicht als erster, einen literarischen Ausdruck entwickelt, der sich mit der dominanten Tonart des technischen Zeitalters getroffen und unter der schlichten Genrebezeichnung Text rasch eingebürgert habe.
Die Geschichten, die Tumler seit den späten fünfziger Jahren erzählt hat, sind tatsächlich immer zugleich Reflexionen über die Kunst des Erzählens, besser gesagt: über die Strategien des Erzählens nach dem Ende aller großen Erzählungen.
 

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