Das Observatorium

Moderne Cherenkov-Teleskop-Experimente wie H.E.S.S. oder MAGIC bestehen aus bis zu 5 Teleskopen, teilweise sogar verschiedener Teleskoptypen. Diese Experimente haben in den letzten Jahren gezeigt, dass unser Himmel von einer Vielzahl von Gammaquellen bevölkert ist und haben damit Gammaastronomie als innovativen und spannenden Zweig der Astronomie etabliert. Um diese Gammaquellen im Detail zu studieren (hochaufgelöst und über einen breiten Energiebereich) und neue, weniger helle Quellen und Quelltypen zu detektieren, stoßen diese Experimente jedoch bereits an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Um die Erfolgsgeschichte der Gammaastronomie fortzusetzen, hat sich ein weltweites Konsortium gebildet, das ein Observatorium der nächsten Generation, das Cherenkov Telescope Array (CTA), bauen wird.

CTA befindet sich noch in der Planungs- und Vorbereitungsphase. Es soll durch eine große Anzahl an Teleskopen, verteilt über eine große Fläche, die Sensitivität bisheriger Experimente deutlich überbieten, durch die Kombination von drei verschiedenen Teleskoptypen einen größeren Energiebereich abdecken und durch bessere Kameras eine präzisere Richtungsrekonstruktion ermöglichen. Eine mögliche Konstellation wären 3-4 große Teleskope mit einem Spiegeldurchmesser von 24 m und einem Kamera-Gesichtsfeld von 4-5 Grad für niedrige GeV-Energien, eine größere Menge von mittelgroßen Teleskopen mit einem Spiegeldurchmesser von 10-12 m und einem etwas größeren Kamera-Gesichtsfeld von 6-8 Grad für Energien zwischen 100 GeV und 1 TeV, und schließlich großflächig verteilte kleine Teleskope für die hohen Energien mit einem Spiegeldurchmesser von 4-6 m und einem Kamera-Gesichtsfeld von etwa 10 Grad.

Um den kompletten Himmel, also nördliche wie südliche Hemisphäre, beobachten zu können, sind ein Standort auf der südlichen und ein Standort auf der nördlichen Halbkugel nötig. Das konkrete Design des CTA-Experimentes am jeweiligen Standort korrespondiert dann mit den teilweise unterschiedlichen wissenschaftlichen Zielsetzungen.