Über die Referenten


Michael Flach


Michael Flach"Holz ist ein faszinierender Baustoff, weil er wie kein anderer mit der Geschichte der Menschheit verbunden ist. Die hohe Baukultur innerhalb der letzten 2000 Jahre war vom handwerklichen Geschick im Umgang mit Holz bestimmt und erreichte mit dem chinesisch-koreanisch-japanischen Pagodenbau, sowie dem europäischen Holzfachwerk- und Brückenbau seinen Höhepunkt, bevor er durch den modernen Ingenieurholzbau abgelöst wurde. Heute wird der Holzbau in der Vielfalt seiner Produktpalette nicht nur als hochwertiges Hi-Tech-Produkt betrachtet, er ist auch ein wertvoller Hoffnungsträger, um erfolgreich für den Klimaschutz zu kämpfen."

Geboren 1954, Studium Bauingenieurwesen in München (Vertiefung Holzbau) und Paris (Schwerpunkt Stahl- und Spannbeton). 10 Jahre Tragwerksplaner in französischen Großfirmen, 1989 Gründung eines Ingenieursbüros und eines Experimentalgeländes für Architektur in Frankreich, Lehraufträge in Frankreich, Kanada und in der Schweiz. Seit 2002 Universitätsprofessor am AB Holzbau und Leiter des Instituts für Konstruktion und Materialwissenschaften an der Fakultät für technische Wissenschaften der Universität Innsbruck.


Christof Hillebrand


Christof Hillebrand"Baukultur hat mit Haltung und Lebenssinn zu tun. In der Ausübung des Bauhandwerks, speziell im Bereich Alt-, Um- und Zubau, geht es um ERKENNEN-WEITERFÜHREN-VERWANDELN. Ein gutes Miteinander aller am Umsetzungsprozess Betiligten, die Wertschätzung gegenüber dem historischen Baugefüge, ein maßvolles Entwurfskonzept, in dem Kunst mit einbezogen ist, können "Räume zum Klingen bringen". Beispielhaft dafür erläutere ich die Neugestaltung der Erdgeschossräume des Erzbischöflichen Palais in Salzburg."

Geboren 1966, Zimmererlehre, Bauhandwerkerschule in Hallein, Kolleg für Hochbau in der HTBLA Hallein, Baumeisterprüfung, 21 Jahre Mitarbeiter im Bauamt der Erzdiözese Salzburg, seit 2002 selbstständig als planender Baumeister in Strobl und seit 2014 Geschäftsführer Baukultur2 GmbH in Salzburg.


Christoph Hölz


Christoph Hölz„Architektur, Städtebau und Landschaftsplanung entwickeln sich mehr denn je im Spannungsfeld von Alt und Neu. Selbst ausgewiesene Schutzzonen in Städten und ländlichen Regionen sind einem erheblichen Entwicklungsdruck ausgesetzt. Es stellt sich die Frage, wieviel technische und gestalterische Innovation mit unserem wertvollen baukulturellen Erbe verträglich ist. Können qualitätvolles Handwerk, tradierte Techniken und die Verwendung regional typischer Materialien dazu beitragen, eine über Jahrhunderte gewachsene Baukultur zu erhalten? Lässt sich der Verlust regionaler Identität in einer globalen Welt aufhalten oder in einer Balance mit neu gewonnenen Werten halten? Das Archiv für Baukunst der LFU betrachtet diese Herausforderung nicht nur aus einer geschichtlichen Perspektive. Es freut sich zusammen mit Ö1 die Diskussion um diese Fragen mit den Partnern Netzwerk-Baukultur Salzkammergut und dem Arbeitsbereich Holzbau des Institutes für Konstruktion und Materialwissenschaften vor dem Auditorium einer breiten Hörerschaft zu führen.“

Geboren 1962, Kunst und Architekturhistoriker. Studium an den Universitäten in München und Wien. Seit 2004 am Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck tätig. Publikationen zur Architekturgeschichte und zur angewandten Kunst seit 1800.


Friedrich Idam


Friedrich Idam"Baukultur ist keine feste Größe, sondern ein Entwicklungsprozess. Baukultur ist regional verankert und baut auf Erfahrungswissen auf. Anhand von Beispielen aus dem Welterbegebiet Hallstatt/Dachstein/Salzkammergut werde ich den Wandel der regionalen Baukultur darstellen. Mich interessiert, wie dieses Entwicklung weitergehen könnte, wie regionale Baukultur auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren wird."

Geboren 1962, Ausbildung zum Holzbildhauer in Hallstatt. Ab 1980 Totengräber in Hallstatt. Ab 1987 Studienberechtigungsprüfung, Architekturstudium mit dem Schwerpunkt Denkmalpflege an der TU Wien. Neben einer freiberuflichen Tätigkeit als Bauforscher, Lehrtätigkeit an der Höheren technischen Bundeslehranstalt für Restauriertechnik in Hallstatt.


Günther Kain


Günther Kain"Baumaterialien sind die Materie der gebauten Umwelt und werden so zu unserem Lebensraum. Die Herkunft der Rohstoffe und die Nachhaltigkeit unserer Baustoffe werden vielerorts kontrovers diskutiert. Mithilfe von Beispielen tradierter, aber auch rezenter Baukonstruktionen möchte ich eine Diskussion über Materialwahl und intelligenten Materialeinsatz anstoßen. Mein Interesse gilt ökologischen Baumaterialen und deren technologischen, sowie ökologischen Eigenschaften."

Geboren 1984, Ausbildung zum Innenarchitekt in Hallstatt. Ab 2005 Studium Holztechnik/Holzwirtschaft und Produktentwicklung an der Fachhochschule Salzburg, Zimmer- und Holzbaumeisterprüfung. Neben einer freiberuflichen Tätigkeit als Bauphysiker, Holzbautechniker und Innenarchitekt Lehrtätigkeit an der Höheren technischen Bundeslehranstalt in Hallstatt und Lektor an der Fachhochschule Salzburg.


Bruno Maldoner


Bruno Maldoner"Monumente, Siedlungen, Kulturlandschaften, Urwälder etc. befinden sich auf der Liste des Welterbes der UNESCO, die derzeit 1007 Einträge umfasst. Welterbe muss als eine Querschnittsmaterie verstanden werden: Die Präambel der Welterbekonvention von 1972 führt uns vor Augen, "dass das Kulturerbe und das Naturerbe zunehmend von Zerstörung bedroht sind, nicht nur durch die herkömmlichen Verfallsursachen, sondern auch durch den Wandel der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, der durch noch verhängnisvollere Formen der Beschädigung oder Zerstörung die Lage verschlimmert …" Diese Feststellung gewinnt gerade in unseren Tagen unerhörte Aktualität. Wen trifft der Verlust bei Beschädigung oder Zerstörung von Kultur- bzw. Naturerbe? Hier sagt die Konvention, dass "das Erbe aller Völker der Welt" geschmälert wird, unabhängig davon, wem dieses Gut gerade gehört. Vor diesem Hintergrund sind aktuelle Bemühungen um umfassende und nachhaltige Baukultur unverzichtbar."

Geboren 1951, derzeit Welterbereferent im Bundeskanzleramt. Dem Bundeskanzleramt obliegt auch die Aufgabe, Baukultur und Welterbe symbiotisch miteinander zu entwickeln. Bruno Maldoner absolvierte Architektur- und Bildhauerei - Studien. Nach Engagements in Privatbüros und an der Technischen Universität Wien wechselte er in den öffentlichen Dienst: Magistrat der Stadt Wien, Bundesdenkmalamt, und Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Mitwirkung als Experte bei Missionen der UNESCO in Budapest und Prag. Lehraufträge an den Universitäten Innsbruck und Krems, Vortragstätigkeit und Publikationen.


Bernhard Schlömicher


Bernhard SchlömicherRaumordnung im dörflichen Bereich und die Transformation historischer Baukonzepte als Zukunftsmodelle
"Der Trend der letzten Jahre zeigt eine deutliche Abwanderung der ländlichen Bereiche in die Ballungszentren. Eine immanente Veränderung der dörflichen Struktur ist die Folge. Wir stehen vor der Herausforderung, die Lebensqualität am Land entsprechend aufzuwerten. Eine Nachverdichtung des Bestandes sowie eine funktionale und soziale Mischung im Zentrum sind wichtige Themen in der städtebaulichen Entwicklung. Durch eine zeitgerechte Interpretation baukultureller Vorbilder können dörfliche Strukturen wesentlich aufgewertet werden."

Geboren 1982, Reife- und Diplomprüfung HTBLA Hallstatt 2001, Architekturstudium an der TU Graz und der RGU in Schottland. Seit 2012 Lehrtätigkeit an der Höheren technischen Bundeslehranstalt in Hallstatt. Seit 2013 selbständiges Architekturbüro in Bad Mitterndorf.

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