Erfahrungsbericht Bishop’s University
(September 2021 – April 2022)


Mona Weiss

Mona.C.Weiss@student.uibk.ac.at

 

Ich studiere Psychologie an der Uni Innsbruck und durfte das Herbst und Wintersemester 2021/2022 an der Bishop’s University verbringen (in Kanada ist das Studienjahr in Trimester aufgeteilt und so war ich von September bis Ende April in Kanada).Ich kann es nur euch nur ans Herz legen ein Auslandssemester zu machen, da ich in dieser Zeit so viele tolle Sachen erlebt habe und so viele wundervolle Menschen kennengelernt habe.

Planung

Ich habe mich wegen Covid sehr kurzfristig für ein Auslandssemester in Kanada entschieden und habe erst Anfang Januar angefangen alles zu planen. Die Zeit ist doch etwas knapp geworden, da man einen Englischnachweis (TOEFL-Test oder IELTS) braucht, die Voranrechnung der Kurse organisieren muss, und alle weiteren Dokumente wie Lebenslauf und Motivationsschreiben vorbereiten muss. Deshalb würde ich euch empfehlen frühzeitig mit der Planung des Auslandssemesters anzufangen, da die verschiedenen Universitäten auch unterschiedliche Bewerbungsfristen haben (die Frist für Edmonton war bereits im Dezember und die Fristen für Brock und Bishop’s waren im Februar). Als ich vom Kanadazentrum nominiert wurde, ging es dann weiter mit der Planung und Organisation. Aufgrund von Corona mussten alle Austauschstudierenden ein Study Permit beantragen und zusätzlich habe ich noch ein CAQ gebraucht, da ich länger als 6 Monate in Kanada studieren wollte. Solltet ihr nur ein Semester in Kanada bleiben, braucht ihr kein CAQ und mittlerweile auch kein Study Permit mehr (ETA sollte wieder ausreichen). Zudem habe ich mich für das Joint-Study Stipendium beworben, Kontakt mit der Partneruniversität aufgenommen und dort die Bewerbung abgeschlossen, meinen Flug gebucht, einen internationalen Führerschein beantragt etc.
Falls ihr während des Bewerbungsprozesses Fragen oder Probleme habt ist das Kanadazentrum und vor allem Andrea immer für euch da. Das hat mir persönlich unheimlich geholfen, da der ganze Papierkram doch manchmal etwas unübersichtlich ist.

 

Sherbrooke/Lennoxville

Ich habe einen Flug nach Montreal gebucht und von Montreal fährt ein Bus (Limocar) nach Sherbrooke. Von dort kann man mit einem Linienbus direkt zur Bishop’s University fahren. Alternativ kann man auch ein Aeronavette von Montreal zur Bishop’s University buchen (das ist allerdings etwas teurer). Auch kann man über Apps wie Poparide oder Amigoexpress eine
Mitfahrgelegenheit buchen. Lennoxville ist ein kleiner Ort, welcher an Bishop’s University anschließt. Dort findet man eine Apotheke, einen Dollorama, Supermarkt und zwei kleine Cafés. Auch eine Bar gibt es dort, in der sich die Studierenden treffen und die Abende mit Karaoke oder Tanzen ausklingen lassen. Sherbrooke ist eine größere Stadt, welche ca. 20 Minuten mit dem Bus entfernt ist. Dort gibt es Restaurants, Bars und eine Mall. 

 

Unterkunft

Es gibt die Möglichkeit auf dem Campus zu wohnen oder sich in Lennoxville und Umgebung eine Unterkunft zu suchen. Ich habe mich für ein Zimmer auf dem Campus entschieden. Das ist zwar etwas teurer als Off-Campus allerdings bekommt man so das komplette Campus-Leben mit und es ist mit weniger Aufwand verbunden (es kann schwierig sein nur für 4 Monate ein Zimmer zu finden). Auf dem Campus gibt es wirklich alles. Ein Fitnessstudio(welches man kostenlos benutzen darf), verschiedene Essensmöglichkeiten (Dewies, Tim Hortons, Purple Pod, Cafeteria), eine Bibliothek, einen kleinen Shop und eine Bar. Aufgrund von Corona gab es in den Residences nur Einzelzimmer und ich habe zuerst ein Einzelzimmer in Norton zugeteilt bekommen. Das ist eine der älteren Unterkünfte, bei welcher man sich das Bad auf dem Flur mit mehreren Personen teilt. Ich habe während der acht Monate die Möglichkeit bekommen nach Munster umzuziehen (eine neuere Unterkunft, bei welcher man sich das Bad nur mit einer anderen Person teilt). Fast alle Studierenden, die auf dem Campus leben haben einen Mealplan in der Mensa. Zusätzlich besteht für die Studierenden mit Mealplan seit letztem Jahr die Möglichkeit sich zwischen 21:00 und 23:00 kostenlos Essen in Purple Pod zu holen.

 

Orientation Week

Bevor es im September mit den Kursen losgeht, findet eine Orientation Week mit verschiedenen Aktivitäten und Partys statt. Das ist eine gute Gelegenheit neue Leute kennenzulernen. Auch im Winter findet eine Orientation Week für neue Studierende statt,
allerdings ist die deutlich kleiner. Die Orientation Week im September ist nicht ganz billig, denn um an den Aktivitäten teilnehmen zu dürfen muss man ca. $80 bezahlen. Aber nicht nur während der Orientation Week finden wilde Partys statt. Bishop’s University ist als die Party-Universität in Kanada bekannt. Da wird St. Patrick’s Day direkt mal über 4 Tage gefeiert oder zum Homecoming Weekend werden Partys auf den Straßen in Lennoxville gefeiert.

 

Kurse

Für die Voranrechnung kann man den Timetable aus dem letzten Jahr verwenden. Dort sind alle angebotenen Kurse aufgelistet. Im Academic Calendar findet man die Beschreibung zu allen Kursen.

Allerdings kann es vorkommen, dass nicht dieselben Kurse wie im Jahr zuvor angeboten werden. Einige Wochen vor Beginn des Semesters werden die finalen Kurse veröffentlicht und man kann sich in die Kurse einschreiben und gegebenenfalls die Voranrechnung in Rücksprache mit den zuständigen Koordinatoren aktualisieren. Das hat bei mir problemlos geklappt.

Die Kurse sind im Gegensatz zu den Kursen an der Universität Innsbruck anders aufgebaut und man schreibt nicht nur eine Prüfung am Ende vom Semester. Die Gesamtnote setzt sich aus verschiedenen Assignments wie Midterms, Term paper, Participation activities oder weekly reflections zusammen. Dies wird aber vom jeweiligen Kursleiter am Anfang des Semesters genauer erläutert und man kann bei Fragen jederzeit auf die Professoren zugehen. Auch sind die Kurse an der Bishop’s University deutlich kleiner im Gegensatz zu den Vorlesungen an der Universität Innsbruck. So waren in meinen Psychologie Vorlesungen zwischen 20 und 60 Studierende. Dadurch kennen die Professoren die Namen der Studierenden und man spricht sich mit dem Vornamen an.

Abschließende Worte

Wie bereits erwähnt, kann ich es euch nur ans Herz legen ein Auslandssemester zu machen. Die Zeit in Kanada war wirklich einmalig und ich habe mich an der Bishop’s University wirklich sehr wohl gefühlt.

 

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