Sie enthält ein umfangreiches Dossier zur Poetik-Vorlesung von Julian Schutting von 2018, der Beitrag von Gerald Stieg fußt auf der ersten Karl Kraus Lecture, die zu Ehren von Friedrich Pfäfflin abgehalten wurde, der seine wertvolle Kraus-Sammlung dem Brenner-Archiv übergeben hat. In vier Beiträgen werden Ergebnisse des Hoensthal-Kolloquiums, das im Frühjahr im Archiv stattgefunden hat, präsentiert. Auch der Beitrag über Heinrich Lammasch basiert auf einem im Brenner-Archiv gehaltenen Vortrag. Darüber hinaus gibt es – auch diesmal umfangreicher – Texte: vom jungen Autor Florian Josef Rinder und von dem schon lange mit dem Brenner-Archiv in Verbindung stehenden Autor Roman Santeler. Ein bisher unbekannter Text von Carl Dallago und ein ebenso unbekannter über ihn werden in Erinnerung an dessen 150. Geburtstag vorgestellt. Rudolf von Ficker ist – vor allem seit den 2010 und 2011 erworbenen Nachlassteilen – vermehrt in den Fokus von musikwissenschaftlichen Forschungen gerückt. Der umfangreiche Beitrag über Anselm Salzers Literaturgeschichte stellt das Ergebnis intensiver Beschäftigung mit Salzers Nachlass im Stift Seitenstetten dar. Rezensionen und Hinweise auf die Neuerscheinungen schließen das He‑ ab, das gedruckt und zugleich in elektronischer Form erscheint.
Es gibt in diesem Heft erstmals Beiträge, die einem Peer-Review-Verfahren unterzogen wurden. Es sind dies die Beiträge von Huber, Larcati und Ender (der selbstverständlich, obwohl Mitherausgeber der Nummer, keinen Einblick in sein Verfahren hatte). Es ist allgemein bekannt, dass Forscherinnen und Forscher solche Beiträge unbedingt für ihre Karriere brauchen, eine Öffnung in diese Richtung könnte auch die Zeitschrift attraktiver machen. Ob der Versuch gelingen wird, weiterhin Gewohntes aus dem Archiv gemeinsam mit peer-reviewten Beiträgen aus den Bereichen Österreichische Literatur, Archivwissenschaft und Editionsphilologie herauszugeben, werden die nächsten Nummern zeigen. Um längerfristig planen zu können, erscheint dieses umfangreiche He‑ als Doppelnummer. Die nächste Ausgabe erscheint daher erst im Herbst 2021.
Die HerausgeberInnen