Rezensionen 2004

Einer hält durch. Festschrift für Helmuth Schönauer.
Innsbruck: Skarabaeus, 2003.


43 Autorinnen, Autoren, Verleger, Lektoren, Zeitschriftenherausgeber, Lehrer, Bibliothekare, Schauspieler, Regisseure, Zeichner, Bildhauer, Musiker, Journalistinnen, Journalisten, Germanisten, Buchhändler und Kulturdealer bekunden in der Festschrift „Einer hält durch“, herausgegeben vom Skarabaeus-Verlag, ihre Solidarität mit Helmuth Schönauer zu dessen 50. Geburtstag. Solidarität tut dem Helmuth, der sich in seiner Kompromisslosigkeit und Geradlinigkeit in der offiziellen Kultur-Unterstützer-Szene häufig unbeliebt macht, auf jeden Fall gut, und jede der 43 Personen, die einen Beitrag geliefert haben, lassen an derselben keinen Zweifel aufkommen, eine jede auf ihre Art.

Da sind die Hymnen auf Helmuth Schönauer und seine unermessliche Arbeit im Dienst der Literatur, der bekanntlich nie endet. Gerhard Ruiss etwa bringt einen Kalender mit den Tätigkeiten der IG Autorinnen und Autoren zur Zeit der blau-schwarzen Regierung mit ein, wobei Helmuth Schönauer an jeder Protestaktion beteiligt war. Ludwig Roman Fleischer wiederum berechnet die theoretische Lebenszeit des Gefeierten auf Grund von dessen Rezensionen und Veröffentlichungen, wobei sich ergibt, dass Schönauer schon mit minus 13 Jahren mit dem Schreiben begonnen haben muss.

Zahlreich sind die Erinnerungen im Buch an frühe Begegnungen mit Helmuth. Walter Klier denkt dabei an den „Luftballon“, eine satirische Zeitschrift mit dem Untertitel „Beiträge gegen den Wahnwitz“. Manfred Chobot erinnert an Schönauers Werke vom Graukas über die vergesslichen Reiter bis zu den Enten, Hans Augustin an die frühe Verlagsarbeit mit dem inzwischen zum „echten Fufzger“ mutierten, gerichtlich anerkannten Schriftsteller. Einige Autorinnen und Autoren geben ihre Signatur zu Ehren des Gefeierten ab. So brauchen Hans Haid im Kapitel „Halte durch“ und Barbara Hundegger mit „schön-höttinger-auer“ unter „patriotisch lesen“ gar nicht erst ihre Namen unter ihre Beiträge zu setzen, so unverwechselbar ist ihre Gedichte-Handschrift geworden.

Es würde zu weit führen, alle Beiträge hier zu erwähnen. Dennoch möchte ich noch zwei davon hervorheben, da sie mir selbst einen emotionalen Ruck versetzt haben. Zum einen ist da Kurt Lanthaler, der im dritten Abschnitt „Die Literatur ist immer im Dienst“ abseits von seinem Tschonnie Tschenett in „Nun schaut herr h. genau“ ein sprachliches Feuerwerk entzündet. Zum anderen öffnet Helmut Schiestl in „Lebe am Mitterweg“ seine Seele und gibt ein gutes Stück davon her, schenkt es ihm, dem Helmuth, der wohl am Mitterweg wohnen bleibt und uns erhalten, hoffen wir, noch sehr sehr lange.

Otto Licha

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