Max Riccabona. Bohemien – Schriftsteller – Zeitzeuge

Präsentation des 4. Bandes der Reihe Brenner-Forum


Er hat sich zeitlebens dagegen gewehrt, das Vorgegebene einfach hinzunehmen, mit dem Vorgefundenen sich abzufinden:
Der Vorarlberger Dichter und Collagist Max Riccabona (1915–1997) stammt aus gutbürgerlichem Hause. Aber die spät- und spießbürgerliche Welt ist nicht seine Welt. Er setzt dagegen auf die Verschmelzung von Kunst und Leben, nachhaltig prägen ihn Begegnungen mit James Joyce, mit Joseph Roth und Ezra Pound. Seit seiner KZ-Internierung gesundheitlich angeschlagen, widmet er sich mehr und mehr seiner künstlerischen Tätigkeit – einem Gesamtkunstwerk, wie es als erster schon Kurt Schwitters konzipiert hat: Riccabona zerlegt die Materialien, auf die er stößt, und stellt sie neu zusammen, er konstruiert Faltcollagen, er konzentriert sich auf das Übersetzen, das Verfassen von Gedichten und Essays. Sein Hauptwerk Die Tragikomödie des Dr. von Halbgreyffer lässt sich ebenso wenig fassen oder einordnen wie Riccabona selbst. In seiner engeren Umgebung wird er denn auch höchst selten nur verstanden. Aber Autoren wie Ernst Jandl und Wolfgang Bauer oder Gert Jonke setzen sich für ihn ein.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes nähern sich dem Außenseiter, KZ-Häftling, Juristen, Künstler, Lyriker, Übersetzer, dem Zeitgenossen Riccabona auf verschiedenen Wegen. Die wissenschaftlichen Aufsätze werden ergänzt durch Erinnerungen an Riccabona, Nachlasslisten und Collagen; letzteren, den alten Arbeiten Riccabonas, werden neue Arbeiten von Herta Müller gegenübergestellt.


Programm:

Ulrike Längle (Bregenz):
Begrüßung


Johann Holzner (Innsbruck):
Ein Schriftsteller zwischen Bürgertum und Avantgarde


 

Oscar Sandner (Bregenz):
Erinnerungen an Max Riccabona


Sandra Unterweger (Innsbruck):
'Ahorn gruß dir'. Welt und Sprache in Max Riccabonas Gedichten

Tonbandeinspielung mit der Stimme von Max Riccabona


Barbara Hoiß (Innsbruck):
'Das Geheimnis paradoxer Lebenskunst.' Eine Vorstellung des Romans 'Halbgreyffer'

 

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