Ein Projekt das am Institut für Atemgasanalytik der Universität Innsbruck und an der Medizinischen Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit Partnerschulen in Österreich und Polen durchgeführt wird.
Entwicklung von Atemtests für die personalisierte Medizin
Wer lässt sich schon gerne stechen oder gar ein kleines Stück Gewebe herausschneiden? Gemäßder Zielsetzung von FEM_BREATH könnte eine mögliche schmerzfreie Diagnose der Zukunftheißen: Ausatmen bitte!
Im Rahmen von FEM_BREATHwerden SchülerInnen mit unseren ForscherInnen Atemtests zur Messung von Enzymaktivitäten kennenlernen und spurengasanalytische Methoden für die Krebsdiagnostik weiterentwickeln.Der FEM_BREATH Projektunterricht soll die darin involvierten SchülerInnen dazu anregen, eigenständig und an der Forschung orientiert zu lernen. Die SchülerInnen wirken in allen Projektphasen und an allen darin zu verrichtenden Arbeiten aktiv mit: Wissenschaftliche Recherchen, anspruchsvolle spurengasanalytische Messungen, Mitarbeit im klinischen Umfeld, biostatistische Auswertungen sowie deren Interpretation.
Das Projekt FEM_BREATH beabsichtigt eine personalisierte, sichere und effektive Medikamententherapie bei kardiovaskulären Erkrankungen. Spezifisch geht es um die Wirkung eines wichtigen gerinnungshemmenden Medikamentes (Clopidogrel). Dies wird durch einen Atemtest zurBestimmung der Aktivität eines für die Medikamentenwirkung zentralen Enzyms, nämlich CYP2C19, erreicht. In verschiedenen Personen ist die Aktivität von CYP2C19 ganz unterschiedlich: je nach Aktivität von CYP2C19 wirkt das Medikament (Clopidogrel) oder nicht.Der von uns verwendete Atemtest liefert deshalb für die einzelnen PatientInnen wichtige Informationen. Wirstreben für die Zukunft die Bestimmung der optimalen individuellen Dosis von Clopidogrel an.
In FEM_BREATH werden auch flüchtige Stoffe in der Atemluft zur Diagnose von Karzinomen untersucht. Erste Untersuchungen von Atemgasproben wurden von Doppel-Nobelpreisträger Linus Paulingdurchgeführt. Er konnte mittels Gaschromatographie rund 200 flüchtige Substanzen derAusatemluft entdecken. Zu den bekanntesten Atemtests gehört der Nachweis des MagenkeimsHelicobacter pylori – in Zukunft könnten auch die Früherkennung von Krebs, Diabetes undDepressionen mittels Atemgasanalytik bewerkstelligt werden, wobei FEM_BREATH ein besonderesAugenmerk auf Gendergerechtigkeit in der wissenschaftlichen Forschung legt.
FEM_BREATH ist in Vorarlberg und Tiroldas herausragende Science Center zur Förderung vonSchülerInnen und MaturantInnen in den Bereichen der Naturwissenschaften (MedizinischeChemie, Molekularbiologie) und der Technischen Wissenschaften. Wir ermöglichen SchülerinnenEinblicke in ein aufstrebendes Forschungsgebiet; unser Konsortium besteht aus Vorarlberger und TirolerForschungseinrichtungen, in- und ausländischen Partnerschulen sowie einer ausländischenForschungsinstitution in Bratislava (Slowakei).
Projektleitende Einrichtung
Universität Innsbruck, Institut für Atemgasanalytik, Dornbirn