Forschungszentrum „Synagoge und Kirchen“

Grundlagen und Fragen zu einheitsstiftenden Faktoren in Judentum und Christentum

Kurzdarstellung des Forschungszentrums

Das Forschungszentrum existiert als ökumenisches Projekt „Ökumenische Forschung – Dialog der Kirchen“ (betrifft den interkonfessionellen Dialog) seit 1996, als biblisch-historisches Projekt „Die Heilige Schrift und ihre Wirkungsgeschichte in Frühjudentum und Frühchristentum“ seit 2003 und schließlich als gemeinsames Projekt unter dem Titel „Synagoge und Kirchen – Grundlagen und Fragen zu einheitsstiftenden Faktoren in Judentum und Christentum“ seit 2004 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. 2007 wurde „Synagoge und Kirchen“ fix eingerichtet und in den Entwicklungsplan der Universität Innsbruck aufgenommen.

Die Inhalte verstehen sich als Beitrag zur Deckung eines sowohl kirchlichen als auch gesellschaftlichen Bedarfs. Die verstärkte Öffnung der katholischen Kirche auf die anderen Kirchen hin, die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu einem fixen Bestandteil kirchlichen und theologischen Strebens geworden ist, brachte eine Neureflexion des kirchlichen Profils und gleichzeitig auch – nicht zuletzt auf dem Hintergrund der Aufarbeitung der Geschehnisse rund um die Schoa – eine solche des christlich-jüdischen Verhältnisses und damit verbunden die Notwendigkeit einer neuen christlichen Theologie des Judentums von der gemeinsamen Wurzel her mit sich. Die sich daraus ergebenden Fragen sind gesellschaftlich von hoher Relevanz, was sich nicht zuletzt auch hier in Österreich und speziell in Tirol (Dialog zwischen den christlichen Kirchen, Dialog Judentum – Christentum) immer wieder zeigt. Die große Stärke und Herausforderung dieser Forschungsvernetzung besteht somit im notwendigen Zusammenwirken von Grundlagenforschung, kirchlicher Profilbildung (im Sinne von Einheit in versöhnter Verschiedenheit / eines differenzierten Konsenses) und konkretem Praxisbezug, was wiederum eine zusätzliche Praxisreflexion erfordert, die ihrerseits drängende Anfragen an die Grundlagenforschung zu formulieren vermag.

Für die Grundlagenforschung, die im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes geleistet wird, ist die an der Fakultät aufgebaute und betreute Literaturdatenbank THEOLDI von unverzichtbarem Wert für eine möglichst effiziente und zielsichere Übersicht über die relevante bibelwissenschaftlich-judaistische (BILDI) sowie kirchenrechtliche (KALDI) Literatur, die zu den diskutierten Einzelthemen bisher erschienen ist. Zudem unterstützt sie auch indirekt wieder die internationale Wahrnehmung des Schwerpunktes, wird doch täglich weltweit auf diese Innsbrucker Datenbank zugegriffen. Eine weitere nicht mehr wegzudenkende Infrastruktur stellt die Bibelwissenschaftliche Diadatenbank dar, deren Grundbestand von 12.000 Lichtbildern aus der Welt und Umwelt der Bibel sowie des frühen Juden- und Christentums permanent erweitert und aktualisiert wird und die derzeit unter Rückgriff auf Studienassistent/inn/en vollständig digitalisiert und EDV-mäßig verschlagwortet wird.

Sprecher des Forschungsschwerpunkts ist Ao. Univ-Prof. Dr. Andreas Vonach. Seine Stellvertreter sind Dr. Martin Lang und Univ-Prof. Dr. Boris Repschinski SJ.

Nach oben scrollen