Wissenschaftler als Unternehmer

Unter den 10 Sieger-Projekten der zweiten Phase des internationalen Businessplan-Wettbewerbes für Life Science "BOB - Best of Biotech" befinden sich drei Projekte von Innsbrucker Wissenschaftsteams. Sie möchten jetzt auch den Sprung ins Unternehmertum wagen.
Wissenschaftler als Unternehmer
Wissenschaftler als Unternehmer
Am 6. September wurden die Preisträger des Wettbewerbes "Best of Biotech" in Wien gekürt. Der Wettbewerb, der noch bis Oktober 2001 läuft, will Wissenschaftler und Studierende aus Österreich, Slowenien, Ungarn, der Tschechischen sowie der Slowakischen Republik im Bereich Life Science motivieren, innovative, anwendungsorientierte Ideen und Forschungsergebnisse wirtschaftlich zu verwerten und den Schritt ins Unternehmertum zu machen. Die drei preisgekrönten Innsbrucker Forscherteams arbeiten im medizinischen Bereich und möchten sich mit der Entwicklung von Produkten selbständig machen, die effizientere Therapieansätze bei verschiedenen Krankheiten erlauben.

Das Team von Prof. Pidder Jansen-Duerr vom Institut für Mikrobiologie beschäftigt sich mit Substanzen, die verhindern, dass es bei viralen Infektionen durch unerwünschte Protein-Protein-Interaktionen zu Erkrankungen kommt. Sein Unternehmen AMYNON wird diese bereits patentierten Substanzen in vorklinischen Tests und klinischen Phase I-Studien einsetzen und weiterentwickeln. Prof. Helmut Schmidhammer und sein Team vom Institut für Pharmazeutische Chemie entwickelten Antirheumatika und peripher wirkende starke Schmerzmittel, die auf neuen Wirkungsprinzipien beruhen und die im Gegensatz zu den momentan eingesetzten Mitteln kaum Nebenwirkungen haben. Er möchte die neuen Produkte in der Firma Biomare vertreiben. Die in Gründung befindliche Firma "Immunbiotechnologie Tirol (IBT)" wird unter der Leitung von Prof. Martin Thurnher aus dem Labor für Immunologie und Immuntherapie der Universitätsklinik für Urologie ausgegliedert. Das Forscherteam zeigte weltweit erstmalig in klinischen Studien die Verträglichkeit und Wirksamkeit eines Impfstoffes gegen Nierentumore. Im Unternehmen soll der Wirkstoff weiterentwickelt werden und als Therapie für bestimmte Krebsarten angeboten werden.

Durch diese Start-up-Initiative, die von der Innovationsagentur gemeinsam mit dem Wiener Wirtschaftsförderungsfonds und dem BIT veranstaltet wird und vom Bund und den Ländern unterstützt wird, wurde erreicht, dass es zu Neugründung von Unternehmen im Life Science Bereich gekommen ist und Wissenschaftler in eigenen Firmen ihre wissenschaftlichen Ergebnisse und Produkte vermarkten. Am 23. Oktober findet die Abschlussveranstaltung statt, wo aus den 10 Gewinnern der zweiten Phase die beiden Hauptpreisträger präsentiert werden.