Prof. Norbert Ortner neuer Senatsvorsitzender

Prof. Dr. Norbert Ortner wird in den kommenden zwei Jahren dem Senat der Universität Innsbruck vorsitzen. Zu seinem Stellvertreter wurde in der heutigen Senatssitzung Prof. Dr. Sigmar Bortenschlager gewählt. Die Amtsperiode beginnt mit dem neuen Studienjahr im Herbst. Der bisherige Senatsvorsitzende Prof. Winkler hat sich aus Protest gegen die Universitätspolitik der Regierung für keine weitere Amtsperiode zur Verfügung gestellt und wird künftig keine führenden akademischen Funktionen mehr ausüben.
Prof. Dr. Norbert Ortner
Prof. Dr. Norbert Ortner
Norbert Ortner war als Vertreter des Mittelbaus viele Jahre Mitglied des akademischen Senats und ist seit der Einführung des UOG '93 im Herbst 1997 auch Mitglied des Senats. Der habilitierte Mathematiker lehrt und forscht am Institut für Mathematik an der Baufakultät. Er ist an seiner Fakultät auch stellvertretender Vorsitzender des Fakultätskollegiums. Ortner ist, wie auch sein Vorgänger Prof. Hans Winkler, ein vehementer Kritiker der Ausgliederung der Universitäten. Er ist seit zwei Jahren auch Vorsitzender der Sektion Hochschullehrer der GÖD in Tirol.

Prof. Dr. Sigmar Bortenschlager ist ordentlicher Professor und Institutsvorstand am Institut für Botanik. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Geobotanik, Palynologie (Erforschung des Blütenpollens) und Systematik. Bortenschlager war mehrere Jahre Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät und ist auch in der letzten Funktionsperiode Mitglied des Senats gewesen.

Die Wahl war bereits nach dem ersten Wahlgang entschieden. Von den 46 Wahlberechtigten waren 45 anwesend, Ortner erhielt 25, Bortenschlager 18 Stimmen, der Rest waren Streustimmen.

Der bisherige Senatsvorsitzende Prof. Dr Hans Winkler hat sich für eine weitere Amtsperiode aus folgenden Gründen nicht mehr zur Verfügung gestellt: Die Regierung plant, die sich bereits in einem Reformprozess befindliche Universität mit einer weiteren Reform umzugestalten. Diese neuerliche Reform wird zu einem autoritären und politisch beeinflussten Regime eines Rektors führen und damit nicht zu einer sinnreichen und verstärkten Autonomie.

Es ist vorauszusehen, dass die Regierung dies gegen den Willen der Universitäten durchziehen wird. In Innsbruck haben sich 80% der Hochschullehrer gegen diese Wendereform ausgesprochen. Diese Art der Reformierung wird zu einem Niedergang der Universitäten führen, daher wird Prof. Winkler als Protest gegen diese Entwicklung künftig keine führenden akademischen Funktionen mehr ausüben. Er verbindet dies mit einer Mahnung an die Regierung: "Speed kills university, speed will also kill this government, only the universities will return."